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Panama Papers

Panama-Paper-Premier Gunnlaugsson ist in Island jetzt doch weg vom Fenster

Panama-Paper-Premier Gunnlaugsson ist in Island jetzt doch weg vom Fenster

07.04.2016, 02:31
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Nun also doch: Nach langem Hin und Her ist Islands Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson am Abend zurückgetreten. Vizeparteichef Sigurdur Ingi Johansson wird neuer Ministerpräsident. Im Herbst, ein halbes Jahr vor Ende der Legislatur, sind Neuwahlen geplant.

Übernimmt in Island: Sigurdur Ingi Johansson ist neuer Ministerpräsident.
Übernimmt in Island: Sigurdur Ingi Johansson ist neuer Ministerpräsident.
Bild: EPA/KJARNINN MEDIA

Gunnlaugsson sei zurückgetreten, teilte ein Sprecher der liberalen Fortschrittspartei am späten Mittwochabend nach ausführlichen Beratungen mit allen Parteien mit. Der neue Regierungschef Johansson war bisher Landwirtschafts- und Fischereiminister.

Die Regierung will damit ohne ihren durch die Panama Papers in die Kritik geratenen Chef Sigmundur David Gunnlaugsson weitermachen. Die Oppositionsparteien hingegen blieben bei ihrem Vorhaben, die Regierung mit einem Misstrauensvotum stürzen zu wollen und Neuwahlen innerhalb von 45 Tagen zu erreichen.

Drei Tage lang demonstriert

Die Regierungskrise in Island war durch die ersten Veröffentlichungen der Panama Papers am Sonntag ausgelöst worden. Demnach haben der scheidende Ministerpräsident Gunnlaugsson und seine Frau Millionen in einer Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln geparkt. Gunnlaugsson soll seine Anteile inzwischen an seine Frau überragen haben.

In einem Schreiben an die internationale Presse bestritt der Politiker am Dienstagabend, die Vermögenswerte den Finanzbehörden verheimlicht zu haben. Er weigerte sich zurückzutreten, obwohl seine Partei zuvor seinen Rückzug verkündet hatte.

Am Mittwochabend hatten den dritten Tag in Folge Tausende Isländer in Reykjavík demonstriert und das Parlamentsgebäude aus Ärger über die Politik mit Eiern und Bananen beworfen. (kad/sda/dpa)

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