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Papst

Heiliges Jahr der katholischen Kirche hat begonnen

Nach 15 Jahren öffnet Papst Franziskus die Heilige Pforte des Petersdoms.
Nach 15 Jahren öffnet Papst Franziskus die Heilige Pforte des Petersdoms.
Bild: MAX ROSSI/REUTERS

Sogar die «Sünde» der Abtreibung wird jetzt vergeben: Heiliges Jahr der katholischen Kirche hat begonnen

08.12.2015, 12:0208.12.2015, 13:48
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Papst Franziskus hat am Dienstag die seit fast 15 Jahren verschlossene Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet. Damit hat ein ausserordentliches Heiliges Jahr der katholischen Kirche begonnen, das bis zum 20. November 2016 dauert.

Nach der Öffnung der Pforte in der rechten Vorhalle des Petersdoms betete der Papst auf der Schwelle und schritt dann zum Altar des Petersdoms. Nach Franziskus durchschritt auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. die Schwelle der Heiligen Pforte.

Zum Auftakt des Heiligen Jahres feierte Franziskus eine Messe, bei der auch an das Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren erinnert wurde. Dabei rief das Kirchenoberhaupt die Gläubigen auf der ganzen Welt auf, «jede Form von Angst und Furcht aufzugeben» und in der Freude zu Leben. Dieses Heilige Jahr sei ein «Geschenk der Gnade».

Auf dem Petersplatz versammelten sich seit dem Morgen zehntausende katholische Gläubige. Die Eröffnungszeremonie endet am Dienstagabend mit einer Lichtinstallation, bei der Bilder zu den Themen Barmherzigkeit und Umwelt auf den Petersdom projiziert werden.

Zehntausende Gläubige verfolgten die Zeremonie auf dem Petersplatz. 
Zehntausende Gläubige verfolgten die Zeremonie auf dem Petersplatz. 
Bild: EPA/ANSA

Ablass von Sünden

Das Heilige Jahr wird in der katholischen Kirche alle 25 Jahre begangen. Im Jubiläumsjahr, das die katholische Kirche seit 1475 alle 25 Jahre feiert, können Gläubige durch Gebet und Busse einen Ablass ihrer Sünden erlangen.

Sogar Abtreibung wird verziehen
Papst Franziskus erklärte, er habe entschieden, während des im Dezember beginnenden Heiligen Jahrs allen Priestern zu erlauben, Frauen von der Sünde der Abtreibung loszusprechen – sofern die Betroffenen Reue tun und um Vergebung bitten.

Vatikansprecher Lombardi betonte, die Entscheidung des Papstes wolle die Schwere der Sünde, die eine Abtreibung darstelle, nicht abschwächen. Die Priester müssten den betroffenen Frauen auch weiterhin vermitteln, dass es sich um einen schwerwiegenden Verstoss handele. (spon)

Der Vatikan rechnet in den kommenden Monaten mit mehr als 30 Millionen Pilgern. Wegen Terrordrohungen gilt hohe Alarmbereitschaft. Die Sicherheitsmassnahmen wurden massiv verstärkt.

Vom nächsten Sonntag an können auch alle Kathedralen der Welt heilige Türen öffnen. Der Papst will damit erreichen, dass das «Jubiläum der Barmherzigkeit» überall begangen werden kann. Franziskus selbst hatte schon bei seinem Besuch in der Zentralafrikanischen Republik am 29. November eine heilige Tür der Kathedrale von Bangui geöffnet. (sda/afp/dpa/apa)

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