Papst Franziskus hat in einem Gefängnis in der Nähe von Rom die Abendmahlsmesse gefeiert und zwölf Inhaftierten die Füsse gewaschen. Nach zwei Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie konnte das Oberhaupt der katholischen Kirche den traditionellen Ritus an Gründonnerstag wieder vollziehen.
Der 85-Jährige fuhr dafür am Nachmittag in die Justizvollzugsanstalt von Civitavecchia nordwestlich von Rom. Dort sagte er vor Gefangenen und Wärtern, dass Gott immer Vergebung schenke. Im Anschluss an die Predigt wusch er dann zwölf Häftlingen, darunter nach Angaben des Heiligen Stuhls Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und Herkunft, die Füsse.
Die Fusswaschung geht auf eine Geste von Jesus Christus an seinen Jüngern beim letzten Abendmahl zurück und ist ein Zeichen der Demut. Franziskus predigt immer wieder Bescheidenheit sowie Nächstenliebe und erinnert dabei oft an Menschen am Rande der Gesellschaft. Seit dem Beginn seiner Pontifikats hat der Argentinier an den Gründonnerstagen meist in Gefängnissen die Abendmahlsmesse gefeiert.
Am Vormittag hatte der Pontifex im Petersdom bei der Chrisammesse die heiligen Öle gesegnet, die im Kirchenjahr etwa für Taufen, Priesterweihen oder Krankensalbungen verwendet werden. Am Karfreitag steht in der Petersbasilika die Feier vom Leiden und Sterben Christi an, ehe später am Abend der Kreuzweg am Kolosseum beschritten wird. (sda/dpa)