24.11.2016, 13:1525.11.2016, 00:26
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Sie wittern Morgenluft: Nach dem Wahlsieg von Donald Trump wagen sich die Mitglieder der «Alt Right», der vornehmlich amerikanischen «alternativen Rechten», zunehmend aus der Obskurität. Das belegen die Hitlergrüsse, die kürzlich an einer Versammlung in Washington offen gezeigt wurden.
Die Bewegung, deren politisches Spektrum sich von nationalistischen bis hin zu offen rassistischen Positionen erstreckt, ist derzeit eher ein loser Zusammenschluss als eine straff geführte Organisation. Sie lehnt die Vorstellung der USA als eine Willensnation ab und sieht das Fundament der Nation in einer ethnischen Gruppe – nämlich den europäischstämmigen Weissen.
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© X02844/ANDREW KELLY
Entsprechend bildet der Glaube an die Überlegenheit der Weissen («White Supremacy») einen wesentlichen Teil der Alt-Right-Grundsätze. Homophobie, Antisemitismus und eine erbitterte Ablehnung von Feminismus, Multikulturalismus und Political Correctness bilden weitere programmatische Eckpunkte, die von den meisten Anhängern geteilt werden.
Das sind die wichtigsten Vertreter der Alt-Right-Bewegung:
Richard B. Spencer
Richard B. Spencer.Bild: NPI
- 38 Jahre alt, in Massachusetts geboren, in Texas aufgewachsen
- gilt als Gründer und Anführer der Alt-Right-Bewegung
- Präsident des nationalistischen Think Tanks National Policy Institute
- sieht in der Alt-Right-Bewegung die intellektuelle Vorhut des Rechtspopulismus
- will das (weisse) «europäische Erbe der Vereinigten Staaten» verteidigen, unter anderem durch «friedliche» ethnische Säuberung
- arbeitete beim paläokonservativen Magazin Taki's und gründete 2012 das «Radix Journal» (AlternativeRight.com)
- plädiert für eine enge Zusammenarbeit von Donald Trump mit Putin
«Martin Luther King Jr., a fraud and degenerate in his life, has become the symbol and cynosure of White Dispossession and the deconstruction of Occidental civilization. We must overcome!»
Richard B. Spencer
Jared Taylor
Jared Taylor.Bild: Wikipedia
- 65 Jahre alt, in Japan als Kind von christlichen Missionaren geboren
- Gründer und Leiter des rassistischen Magazins «American Renaissance», das sich mit «weisser Identität» befasst
- Präsident der New Century Foundation, einer Organisation, die rassistische Positionen vertritt
- publizierte «The Color of Crime», das Kriminalität und Rasse in den USA statistisch miteinander in Verbindung bringt
- sieht Japan als vorbildliche, da «rassisch homogene» Gesellschaft
- vertritt die Ansicht, dass Ostasiaten intelligenter als Weisse seien und Weisse intelligenter als Schwarze
- vertritt keine offen antisemitischen Positionen, sondern betrachtet Juden als Weisse und potenzielle Partner in seinem ideologischen Kampf
«I want my grandchildren to look like my grandparents. I don't want them to look like Anwar Sadat or Fu Manchu or Whoopi Goldberg.»
Jared Taylor
Paul Ramsey («RamZPaul»)
Paul Ramsey aka Ramzpaul.Bild: Youtube
- 53 Jahre alt
- unterhält einen eigenen Youtube-Kanal, auf dem er Videos unter dem Pseudonym «RamZPaul» veröffentlicht
- tritt für die Gründung eines neuen, zu 90 Prozent weissen amerikanischen Staates ein
- Gegner nennen ihn «lächelnden Nazi» aufgrund seiner oft komödiantischen Videos
- Autor eines Videos mit dem Titel «Is it wrong not to feel sad about the Holocaust?»
- betrachtet Feminismus als Teil einer anti-weissen, anti-männlichen, anti-christlichen Verschwörung
- attackierte mehrmals Andrew Anglin, dem er vorwirft, ein Strohmann der jüdischen Organisation Anti-Defamation League zu sein
«If I were the EU president I would appoint Breivik as head of the refugee commission. We need some creative solutions.»
Tweet von @ramzpaul
Milo Yiannopoulos
Milo Yiannopoulos.Bild: google+/Milo Yiannopoulos
- 32 Jahre alt, britischer Sohn eines Griechen, bekennender Katholik und Homosexueller
- Tech-Redaktor der Website Breitbart News, die sich gemäss Steve Bannon als Plattform für die Alt Right versteht
- bezeichnet sich selbst als Libertären und nicht als Teil der Alt Right
- scharfer Islamkritiker; sein Twitter-Account wurde nach entsprechenden Tweets über das Massaker im Nachtklub von Orlando zeitweise gesperrt
- ist extremer Anti-Feminist
- griff in herabsetzenden Tweets die schwarze Ghostbusters-Schauspielerin Leslie Jones an; danach wurde sein Twitter-Account permanent gesperrt
«If there is a sex that deserves to be put in camps, I think women would enjoy being by themselves.»
Milo Yiannopoulos
Theodore Robert Beale («Vox Day»)
- 48 Jahre alt, aufgewachsen in Minnesota
- Science-fiction-Autor und Videogame-Designer
- nationalistischer Blogger (unter dem Pseudonym «Vox Day»)
- bezeichnet sich selbst als «christlichen Nationalisten»
- hält Homosexualität für einen Geburtsfehler
- gilt laut Yiannopoulos als Alt-Right-Galionsfigur
«If the definition of rape is stretched so far to include women who have not given consent, then I am absolutely a serial rapist. So, too, is every man I know.»
Theodor Robert Beale
Peter Brimelow
Peter Brimelow.Bild: Youtube
- 69 Jahre alt, geboren in England
- publizierte den Bestseller «Alien Nation: Common Sense About America's Immigration Disaster»
- gründete «VDare», eine Nachrichtenseite, die eine «patriotische Einwanderungsreform» fordert und von Kritikern als «Hate Group» bezeichnet wird
«Es gibt kein vielfältiges Amerika, es gibt nur ein weisses Amerika.»
Peter Brimelow
Andrew Anglin
Andrew Anglin.
- 32 Jahre alt
- betreibt die neonazistische Website «Daily Stormer», deren Name sich an das antisemitische NS-Hetzblatt «Der Stürmer» anlehnt
- betrieb zuvor die Website Total Fascism
- beschrieb die Ziele der Alt-Right-Bewegung wie folgt: «The goal is to ethnically cleanse White nations of non-Whites and establish an authoritarian government. Many people also believe that the Jews should be exterminated.»
- orchestriert die sogenannte Troll-Armee, die missliebige Personen – besonders Juden und Frauen – mit Cyber-Bullying überzieht
- bekämpft Breitbart-Redaktor Yiannopoulos: «Milo is the number one enemy of our movement. He is attempting to destroy us, and Breitbart is enabling him.»
- rief die Leser dazu auf, Trump zu wählen: «den einen Mann, der wirklich unsere Interessen vertritt»
«All Intelligent People in History Disliked Jews.»
Andrew Anglin
Kevin MacDonald
Kevin MacDonald.Bild: Twitter
- 72 Jahre alt, geboren in Wisconsin, emeritierter Psychologieprofessor
- schreibt beim rechtsextremen und antisemitischen Online-Magazin «The Occidental Observer»
- behauptet, beim Judentum handle es sich um eine kollektive evolutionäre Strategie, die dazu diene, Nicht-Juden beim Kampf um Ressourcen zu benachteiligen
- trat vor Gericht als Zeuge zugunsten des britischen Historikers und Holocaust-Leugners David Irving auf
- gilt bei mehreren Rechtsextremen als wichtige intellektuelle Stimme des Antisemitismus; David Duke, ehemaliger Ku-Klux-Klan-Chef, schrieb in seiner Autobiographie, MacDonalds Einfluss auf sein Denken über die «jüdische Gefahr» sei entscheidend gewesen.
«Christianity was an uncontested part of public culture until large-scale Jewish immigration in the early 20th century. The immigration laws were biased in favor of Europeans until 1965 when the long Jewish campaign to change them finally succeeded.»
Kevin MacDonald
Curtis Yarvin
Curtis Yarvin.Bild: Breitbart News
- 43 Jahre alt, Programmierer
- als Tech-Unternehmer von Peter Thiel gefördert
- betreibt unter dem Pseudonym Mencius Moldbug den Blog «Unqualified Reservations»
- seine politischen Positionen fallen unter das Label «Neoreaction» oder «Dark Enlightenment»; namentlich lehnt er Demokratie, Aufklärung und den Grundsatz der Gleichheit ab
- dagegen werde «Human biodiversity» unterschätzt. Der Begriff gilt als Euphemismus für «Rasse».
- wird von Antisemiten wegen seines jüdischen Hintergrunds angegriffen: «He’s quite possibly the most conceited, narcissistic Jew who ever lived.»
«To put it crudely, a ten-cent bullet in the nape of each neck would send California's market capitalization soaring – often by a cool million per neck.»
Mencius Moldbug (aka Curtis Yarvin) über «unproduktive Bürger» Kaliforniens
Stephen McNallen
Stephen McNallen.Bild: Youtube
- 68 Jahre alt, geboren in Texas
- bezeichnet sich als «Odinist» (Verehrer des germanischen Gottes Odin)
- gründete die Asatrú Free Assembly und zuvor die Viking Brotherhood; religiöse Bewegungen des Neu-Heidentums
- ist der Meinung, dass Ethnie und Religion miteinander verbunden sind
- betrachtet sich selber nicht als Rassisten, da sein Eintreten für rassischen Separatismus nicht bedeute, dass er andere ethnische Gruppen verachte oder hasse
«I am a pagan because the best things in our civilization come from pre-Christian Europe.»
Stephen McNallen
Ann Coulter
Ann Coulter.Bild: LUCAS JACKSON/REUTERS
- 54 Jahre alt, geboren in New York, aufgewachsen in einer mittelständischen Familie in Connecticut
- Buchautorin und häufiger Gast in Polit-Sendungen und Talk Shows, wo sie provokativ rechte Positionen vertritt
- das Webzine «The Daily Beast» bezeichnete sie als «Hohepriesterin der Alt Right»
- nannte den demokratischen Politiker John Edwards, der sich um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat bewarb, «Schwuchtel»
- macht, besonders seit den Anschlägen vom 11. September 2001, pointiert antiislamische Äusserungen
- schrieb ein Buch über Donald Trump: «In Trump We Trust: E Pluribus Awesome!»
- seit 2006 schreibt sie regelmässig in Brimelows «VDare»
«Total # of deaths connected to American Nazi Party in last quarter century: ZERO; Total # of deaths connected to Al Sharpton: 9 I know of.»
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Darf eigentlich ein Paul Ramsey («RamZPaul») die Anregung mit Breivik so in den Raum stellen? das ist für mich ein klarer Aufruf die Flüchtlinge zu killen oder zumindest Ihnen mit dem Tod zu drohen.
Ich habe es 3 x gelesen und es steht wirklich so, bedenklich und schrecklich Menschen verachtend.
Richard B. Spencer will also eine friedliche ethnische Säuberung. Friedliche ethnische Säuberung !
Wie wäre es mit humanem Vergasen. Oder schrittweises Liquidieren. Oder..
Die Armbinden und Springerstiefel lagern sicher bereits irgendwo in einem Lagerhaus.
Was läuft eigentlich falsch auf unserer Kugel ?