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Russland

Putin: Westliche Waffenfreigabe würde Nato-Kriegsbeteiligung bedeuten

epa11600607 Russian President Vladimir Putin speaks during a plenary session of the 10th St. Petersburg International United Cultures Forum in St. Petersburg, Russia, 12 September 2024. EPA/ALEXEI DAN ...
Russlands Präsident Wladimir Putin.Bild: keystone

Putin: Westliche Waffenfreigabe würde NATO-Kriegsbeteiligung bedeuten

12.09.2024, 21:3713.09.2024, 12:20
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Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen möglichen ukrainischen Einsatz westlicher weitreichender Präzisionswaffen gegen Ziele tief auf russischem Territorium als Kriegsbeteiligung der Nato gewertet. «Das wird bedeuten, dass die Länder der Nato, die USA, die europäischen Länder mit Russland kämpfen», sagte der Kremlchef auf die Frage eines Journalisten in St. Petersburg. Putin erklärte weiter, damit würde sich das Wesen des Krieges ändern. «Wir werden entsprechende Entscheidungen treffen, ausgehend von den Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sein werden», sagte er, ohne Details zu nennen.

Das vom Westen unterstützte Kiew fordert seit längerem von den USA und Grossbritannien, den Einsatz weitreichender Raketen tief auf russischem Territorium zu erlauben. Erklärtes Ziel der Ukrainer ist es, die russische Logistik zu stören und Militärflugplätze der russischen Luftwaffe weit hinter der russisch-ukrainischen Grenze anzugreifen.

Die USA beschränken den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland nach offizieller Darstellung auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw. Die Regierung in Grossbritannien äussert sich bislang nicht konkret zur Frage, was sie der Ukraine mit den von ihr zur Verfügung gestellten Waffen genau erlaubt.

Putin: Ukraine kann derartige Schläge nicht ohne Hilfe durchführen

Putin begründete seine Schlussfolgerungen damit, dass die ukrainische Armee nicht fähig sei, derartige Schläge ohne fremde Hilfe durchzuführen. «Das ist nur möglich mit Aufklärungsdaten von Satelliten entweder der Europäischen Union oder der Vereinigten Staaten, also von Nato-Satelliten», sagte Putin. Die Ukraine verfüge nicht über derartige Aufklärungsmittel.

Zudem seien zu solchen Einsätzen nach Ansicht Putins nur Nato-Soldaten in der Lage. «Ukrainische Armeeangehörige können das nicht», unterstrich der Kremlchef. Daher gehe es nicht um die Frage, ob Kiew der Einsatz dieser Waffen erlaubt werde oder nicht. «Es geht darum, ob eine Entscheidung getroffen wird, dass sich die Nato-Länder direkt am kriegerischen Konflikt beteiligen oder nicht», urteilte der russische Präsident.

Vor über zweieinhalb Jahren ist Russland in die Ukraine einmarschiert und erhebt Anspruch auf mehr als ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets. Das ukrainische Militär verfügt soweit bekannt nur über westliche Raketen und Marschflugkörper mit einer maximalen Reichweite von 300 Kilometern. Die russische Luftwaffe hat ihre Flugzeuge US-Angaben nach aber bereits ausserhalb der Reichweite dieser Waffen stationiert. Für den Freitag wird ein Treffen von US-Präsident Joe Biden und Grossbritanniens Premier Keir Starmer in Washington erwartet, bei dem die Waffenfreigabe erörtert werden soll. (sda/dpa)

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140 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MartinZH
12.09.2024 21:54registriert Mai 2019
Immer wieder dasselbe ... 🥱

Putin hat bereits die ersten Waffenlieferungen an die UA als "Angriff" auf RU interpretiert. Danach die Lieferungen von Artillerie-Systemen, Panzern und Flugzeugen.

Und natürlich auch jetzt wieder – inkl. der obligaten Drohung mit Nuklearwaffen.

Dass da immer wieder so etwas aus Moskau kommt, ist mittlerweile klar.

Und man darf Putin auch dieses Mal wieder daran erinnern, dass eine Freigabe nach Kriegsvölkerrecht legitim ist.

Und: Natürlich wird es im Westen auch dieses Mal wieder Putin-Versteher geben, die die Kreml-Drohungen ernst nehmen.

Putin IST am Ende.
19923
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Hammer34
12.09.2024 22:13registriert Februar 2021
Krieg? Müsste Putin nicht verhaftet werden, wenn er von Krieg spricht?
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Hiker
12.09.2024 22:38registriert Januar 2017
Wie originell, Putin mit seinen roten Linien. Russland hat gar nicht die Kraft sich gegen eine Nato zu erheben. Da wäre ziemlich schnell Ende Gelände mit Putins Mafia.
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