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Laut Militärexperten: Russische Winteroffensive im Donbass gescheitert

Laut Militärexperten: Russische Winteroffensive im Donbass gescheitert

02.04.2023, 12:10
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Russland ist nach Einschätzung westlicher Militärexperten mit seiner Winteroffensive in der Ostukraine gescheitert. Die gesteckten Ziele einer vollständigen Einnahme der Gebiete Donezk und Luhansk seien nicht erreicht worden, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington. Die Analysten erwarten demnach einen baldigen neuen Umbau der russischen Kommandostrukturen für den Krieg gegen die Ukraine.

Der erst im Januar als Befehlshaber der Truppen im Kriegsgebiet eingesetzte Generalstabschef Waleri Gerassimow habe die Erwartungen von Kremlchef Wladimir Putin nicht erfüllt, hiess es. Er könne kaum Gebietsgewinne vorweisen.

Putin hatte bereits mehrfach die Kommandeure ausgewechselt. Laut ISW galt für Gerassimow der 31. März als Zieldatum, den kompletten Donbass einzunehmen.

In Russland wird vor Niederlage gewarnt

Das Scheitern begründen die Experten mit fehlender Kampfkraft der russischen Truppen. Im Gebiet Donezk konzentrierten sich die seit Monaten dauernden Kämpfe weiter auf die strategische Stadt Bachmut und die Region. Ein Ende dieser bisher blutigsten Schlacht des Krieges ist nicht in Sicht. Russland erklärte immer wieder, sich angesichts der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine auf einen langen Krieg einzustellen.

Aus Sicht russischer Militärblogger müssten Moskaus Streitkräfte Bachmut und Awdijiwka einnehmen, um auf die im April erwartete Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte vorbereitet zu sein. Die Blogger, die das Vorgehen der russischen Truppen beobachten und analysieren, hatten ihre Kritik an der Militärführung in Moskau zuletzt wieder deutlich verschärft. Die öffentlichen Äusserungen dieser Ultranationalisten dürften wie schon zuvor Einfluss auf Putins Entscheidungen haben.

Der neu gegründete nationalistische «Klub wütender Patrioten» in Russland kritisierte in einem Video die korrupte Militärführung und Elite Moskaus. Die Initiatoren rufen zu dringendem Handeln auf. Unter ihnen ist auch der frühere russische Geheimdienstoffizier Igor Girkin, der unter dem Pseudonym Igor Strelkow 2014 den Aufstand der moskautreuen Separatisten im Osten der Ukraine anführte. Er warnte nun vor einer Niederlage in dem Krieg gegen die Ukraine. (sda/dpa)

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So sieht der neue «McDonald's» in Russland aus
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So sieht der neue «McDonald's» in Russland aus
Menschen stehen im ehemaliges McDonald's-Restaurant in Moskau, an, um ihre Bestellung aufzugeben.
quelle: keystone / maxim shipenkov
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Video scheint zu zeigen, wie Russland seine Friedhöfe ausbauen muss
Video: watson
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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Martin Baumgartner
02.04.2023 12:41registriert Juni 2022
"Generalstabschef Waleri Gerassimow habe die Erwartungen von Kremlchef Wladimir Putin nicht erfüllt!"
Hat Putin irgend eine Erwartung die an ihn gestellt wurde je erfüllt! (Ausser sich die Taschen zu füllen und sich zum Kremlchef auf Ewig zu machen!)
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Jaklar
02.04.2023 12:54registriert September 2015
Die russen werden diesEn krieg verlieren. Innerhalb eines jahres werden die russen aus der ukraine abziehen wie dazumal in afghanistan.
Nur dieses mal werden sie noch lange an den folgen der agression leiden
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desarts
02.04.2023 15:44registriert August 2022
¯\_(ツ)_/¯
Diese seltsamen Dinge wurden in Prigoschins dekadenter Villa gefunden \nTja, 80% sind für den d-a$$ 🙈
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