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Das ist happig: Putin wirft der Türkei Ölhandel mit dem «IS» vor

Der Streit verschärft sich: Putin und Erdogan.
Der Streit verschärft sich: Putin und Erdogan.
Bild: Alexander Zemlianichenko/AP/KEYSTONE

Das ist happig: Putin wirft der Türkei Ölhandel mit dem «IS» vor

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei verschärft sich der Streit zwischen den Präsidenten der beiden Länder. Russlands Staatschef Wladimir Putin wirft der Türkei Ölhandel mit der Terrormiliz «IS» vor. Recep Tayyip Erdogan reagiert empört.
01.12.2015, 03:3501.12.2015, 06:14
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Ankara habe das Kampfflugzeug offenbar abgeschossen, um Öllieferungen der Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») in die Türkei zu schützen, sagte Putin am Montagabend am Rande der Pariser UNO-Klimakonferenz.

«Wir haben allen Grund anzunehmen, dass die Entscheidung, unser Flugzeug abzuschiessen, von dem Willen gelenkt war, die Ölversorgungslinien zum türkischen Territorium zu schützen», sagte Putin in Le Bourget bei Paris.

Islamischer Staat (IS)
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In den vom «IS» und «anderen terroristischen Organisationen» kontrollierten Gebieten gefördertes Erdöl werde «massiv» in die Türkei geliefert. Zuvor hatte Putin erneut den Wunsch Erdogans zu einem bilateralen Treffen ausgeschlagen.

Rücktritt bei Beweis

Der türkische Präsident reagierte offensiv: «Ich werde hier etwas sehr starkes sagen: Wenn so eine Sache bewiesen wird, würde es die Vornehmheit unserer Nation erfordern, dass ich nicht im Amt bleibe», wurde er von der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zitiert.

«Wir sind nicht unehrlich und treiben diese Art von Handel mit Terroristen.» Und er rief Putin auf, «nicht emotional zu handeln» sondern «geduldig zu bleiben».

«Wir haben allen Grund anzunehmen, dass die Entscheidung, unser Flugzeug abzuschiessen, von dem Willen gelenkt war, die Ölversorgungslinien zum türkischen Territorium zu schützen.»
Putin

Der Abschuss des russischen Kampfflugzeugs im syrisch-türkischen Grenzgebiet am vergangenen Dienstag hat zu schweren Verwerfungen zwischen Moskau und Ankara geführt, am Wochenende hatte der Kreml eine Reihe von Sanktionen gegen die Türkei beschlossen.

Beerdigungszeremonie für den russischen Piloten, der beim Abschuss ums Leben kam.
Beerdigungszeremonie für den russischen Piloten, der beim Abschuss ums Leben kam.
Bild: AP/Turkish Military

Die Türkei plant nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan keine rasche Reaktion auf die angekündigten russischen Wirtschaftssanktionen. Die Türkei setze sich dafür ein, dass die Beziehungen zur Regierung in Moskau nicht komplett abreissen, fügte er hinzu und bezeichnete Russland als einen strategischen Partner. Das Land ist Hauptenergielieferant der Türkei. (dwi/sda)

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7 Kommentare
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Wilhelm Dingo
01.12.2015 07:35registriert Dezember 2014
An die Red: recherchiert dazu doch mal einen Artikel, insbesondere was die Familienmitglieder von Erdogan so machen.
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Fondue
01.12.2015 06:52registriert Januar 2015
Die haben LKWs .... mit wem Handeln die sonst...?
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Baba ♀️
01.12.2015 07:15registriert Januar 2014
Ist das wirklich News? Ich traue der politischen Türkei kein bisschen. Präsident Erdogan fährt einen sehr eigenartigen und in meinen Augen undurchsichtigen (opportunistischen?) Kurs... Wenn man nur am all diese europäischen 'Dschihadisten' denkt, die via TK nach Syrien reisen.
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