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Russland

Russland: Polizisten halten SRF-Kameramann fest – 200 Demonstranten verhaftet

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Russische Polizisten verhaften einen Kundgebungsteilnehmer in Moskau.Bild: EPA/EPA

Bei Kundgebung in Moskau: Russische Polizisten halten Kameramann von SRF fest

12.06.2019, 18:3812.06.2019, 22:46
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Bei einer nicht genehmigten Solidaritätskundgebung für den russischen Enthüllungsjournalisten Iwan Golunow in Moskau sind am Mittwoch hunderte Menschen festgenommen worden. Darunter war auch Kremlkritiker Alexej Nawalny.

Das bestätigte seine Sprecherin über den Kurznachrichtendienst Twitter. Nawalny wurde aber noch am Abend wieder auf freien Fuss gesetzt. «Ich hoffe, der Rest der Festgenommenen wird jetzt ebenfalls freigelassen», schrieb er weiter.

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Alexej Nawalny wird in einen Einsatzwagen der Polizei gezerrt.Bild: AP/Rain TV Channel

Hunderte Menschen waren am Mittwoch bei Protesten in der russischen Hauptstadt festgesetzt worden. Viele von ihnen konnten am Abend wieder nach Hause gehen. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 1200 Menschen an der Kundgebung, wie die Nachrichtenagentur Tass meldete.

Unter den Festgenommenen waren auch Journalisten. Der Kameramann von Fernsehen SRF wurde von der Polizei eine halbe Stunde lang in einem vergitterten Fahrzeug festgehalten, wie die Sendung «Tagesschau» am Abend berichtete.

Auf Bildern ist zu sehen, wie Russlands führender Oppositioneller Nawalny von Polizisten in einen Polizeibus gezogen wird. Er war in den vergangenen Jahren schon mehrfach festgenommen worden.

Der Aktivist schrieb nach seiner Festnahme auf Twitter: «Es macht Sinn, die Machthaber sind höllisch erschrocken wegen der fantastischen und einmütigen Solidaritätsbekundung in der Golunow-Sache.»

Journalist frei

Golunow hatte zuvor noch vor ungenehmigten Protesten gewarnt. Der Reporter war wegen eines mutmasslichen Drogendelikts festgenommen worden. Allerdings stellte sich das Verfahren als inszeniert heraus. Der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew hatte ihn mangels Beweisen wieder auf freien Fuss setzen lassen.

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Sein Verfahren war inszeniert: Journalist Iwan Golunow ist wieder auf freiem Fuss.Bild: EPA/EPA

Golunow hatte für sein Internetportal «Medusa» etwa enthüllt, wie Polizei und Geheimdienstler sich im Beerdigungsgeschäft bereicherten.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte, die willkürlichen und oft brutalen Verhaftungen seien «ein Beispiel für die grausame Unterdrückung, die die Demonstranten erst auf die Strasse brachte».

Die Menschenrechtskommissarin des Europarats rief die russischen Behörden auf, die festgenommenen Demonstranten wieder freizulassen. Russland müsse sich beim Umgang mit Protesten an internationale Menschenrechtsstandards halten, erklärte Dunja Mijatovic. (sda/afp/dpa)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Garp
12.06.2019 18:50registriert August 2018
Wie es um die Menschenrechte in einem Staat bestellt ist, sieht man daran, wie man mit Pressefreiheit umgeht und den Journalisten. Die Pressefreiheit war seit langem nicht mehr so bedroht wie heute, in verschiedensten Ländern.
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Bluewie
12.06.2019 18:47registriert Juni 2019
"Russland müsse sich beim Umgang mit Protesten an internationale Menschenrechtsstandards halten."
Wäre auch zu schön, wenn die sich daran halten würden...🤐
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Sherlock_Holmes
12.06.2019 21:24registriert September 2015
Für alle «Putin-Versteher» und jene, welche pauschal unsere Medien diskreditieren ...

Eine unabhängige, kritische Presse hat grundsätzlich überall eine enorm wichtige Funktion – vor allem aber in Staaten wie Russland mit bedrohten Menschenrechten und unterdrückter Meinungsfreiheit.

Ist leider auch bei rechtsnationalen Regierungen und Politikern in Europa zunehmend der Fall.

Investigativ-Journalisten machen einen engagierten, mutigen und oftmals gefährlichen Job.

Dafür gebührt ihnen grosse Achtung und Dank.
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