Die ukrainische Lebensgefährtin des erschossenen russischen Oppositionspolitikers Boris Nemzow hat nach eigenen Angaben nach ihrer Rückkehr in die Heimat Morddrohungen erhalten. Anna Durizka informierte die Polizei darüber.
Während ihres Aufenthalts in ihrem Elternhaus bei Kiew sei sie von Unbekannten bedroht worden, teilten die Justizbehörden am Freitag mit. Generalstaatsanwalt Viktor Schokin habe angeordnet, «alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen», um «das Leben und die Gesundheit» der 23-Jährigen zu schützen.
Wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft sagte, wurden mehrere «Spezialkräfte der Polizei» abgestellt, um Durizka zu beschützen. Nähere Angaben zu den Morddrohungen machte er nicht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ermittelt die Polizei in Bila Tserkwa wegen Mordversuchs.
Durizka war am Montagabend in ihre Heimat zurückgekehrt. Die 23-Jährige ist die Hauptaugenzeugin des Attentats auf Nemzow. Das Model war mit dem 55-Jährigen in Moskau unterwegs, als dieser in der Nacht zum Samstag auf einer Brücke vor den Kreml-Mauern mit mehreren Schüssen in den Rücken getötet wurde.
Nach eigenen Angaben wurde sie anschliessend tagelang in Moskau gegen ihren Willen festgehalten. Ein Sprecher des russischen Ermittlungskomitees wies diesen Vorwurf zurück. (sda/afp)