Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 15 gestiegen. Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden am Dienstag mit. Am Nachmittag starb demnach ein weiterer Patient im Krankenhaus. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Weitere Tote wurden am Dienstag gefunden. 25 Menschen seien verletzt worden.
Einige Bewohner des in Brand geratenen Hauses starben, als sie aus den oberen Etagen sprangen, um sich vor den Flammen zu retten, wie die Vize-Gouverneurin Anna Minkowa mitteilte. Präsident Wladimir Putin sei in tiefer Trauer mit jenen Familien verbunden, «die ihre Nächsten im Zuge dieser Katastrophe verloren haben», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Kurz nachdem der Jet in das Wohnhaus gestürzt ist, war eine grosse Explosion zu sehen. Zudem kam es auch später vereinzelt zu kleineren Detonationen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums stürzte die Maschine wegen eines technischen Defekts ab, ein Triebwerk soll in Brand geraten sein. Die Piloten konnten sich retten. Die Maschine war den Angaben nach auf einem Übungsflug gewesen und hatte keine Munition an Bord.
Laut der Boulevardzeitung «Komsomolskaja Prawda» deuteten die heftigen Explosionen darauf hin, dass der Jet bewaffnet gewesen sei – obwohl Übungsflüge normalerweise ohne Waffen durchgeführt werden.
Zudem liegt die Hafenstadt Jejsk so dicht an der Ukraine, dass von dort Luftangriffe gestartet werden können. Der Suchoi-Jet sei aber nicht abgeschossen worden, sondern habe einen Defekt gehabt, sagte ein geretteter Pilot gegenüber der Zeitung.
Insgesamt sind nach Behördenangaben 72 Wohnungen zerstört worden, mehr als 500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Vier Verletzte seien ins Regionalkrankenhaus von Krasnodar gebracht worden, die anderen würden in Jejsk im Krankenhaus versorgt, hiess es. Die Verletzten erhielten neben medizinischer auch psychologische Hilfe, teilte Gesundheitsminister Michail Muraschko, der selbst in dem Ort am Asowschen Meer war, in der Nacht mit. (fwe/sda)