International
Südkorea

Nordkorea testet Rakete nach illegaler Grenzüberquerung von US-Soldat

FILE - A North Korean soldier looks at the southern side through a pair of binoculars at the border village of the Panmunjom, in the Demilitarized Zone, DMZ, that separates the two Koreas since the Ko ...
Ein nordkoreanischer Soldat beobachtet die Grenze.Bild: keystone

Nordkorea testet Rakete kurz nach illegaler Grenzüberquerung von US-Soldat

19.07.2023, 10:34
Mehr «International»

Ein US-Soldat, der unerlaubt die innerkoreanische Grenze nach Nordkorea überquert hat, hatte sich einem Medienbericht zufolge zuvor in Südkorea strafbar gemacht. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch unter Berufung auf die Justizbehörden meldete, hatte er gegen Koreaner und deren Militär pöbelnd einen Streifenwagen der Polizei mit Fusstritten beschädigt und wurde dafür zu einer Geldstrafe verurteilt.

Wenige Stunden nach der mutmasslichen Festnahme des US-Soldaten auf nordkoreanischer Seite hatte das dortige Regime am Mittwoch zwei ballistische Raketen in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan abgefeuert. Experten vermuten jedoch, dass dies eine Reaktion auf die Ankunft eines US-amerikanischen Atom-U-Bootes in der Region war.

Pjöngjangs jüngste Raketenstarts hätten «wahrscheinlich nichts» mit dem Grenzübertritt des jungen US-Soldaten zu tun, zitierte der britische Sender BBC Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul. Das nordkoreanische Regime habe tagelang Unmut über den Plan des US-Verteidigungsministeriums geäussert, ein atomar bewaffnetes U-Boot nach Südkorea zu schicken, berichtete die «New York Times».

Die einflussreiche Schwester des Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, hatte laut dem US-Fernsehsender CNN zu Wochenbeginn erklärt, die Stationierung eines US-U-Boots mit ballistischen Raketen auf der Halbinsel würde die ohnehin schon zerrütteten Kommunikationslinien zwischen beiden Seiten beschädigen. Sie hatte schon zuvor auf die verstärkte militärische Zusammenarbeit der USA mit Südkorea mit Drohungen und Beschimpfungen des US-Präsidenten Joe Biden reagiert.

Erst vergangene Woche hatte die selbst ernannte Atommacht Nordkorea nach Angaben der Führung in Pjöngjang eine neuartige Langstreckenrakete mit Feststoffantrieb getestet. UN-Beschlüsse untersagen dem international isolierten Land die Tests von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können - je nach Bauart - auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden.

Den jüngsten Grenzübertritt eines US-Soldaten betrachte das Regime in Nordkorea indes vermutlich «als militärische, nachrichtendienstliche und gesundheitliche Bedrohung», so Easley. Wahrscheinlicher aber sei, dass der Mann aufgrund persönlicher Probleme «impulsiv» gehandelt habe. Der US-Soldat hatte laut den US-Streitkräften in Korea an einer Tour entlang des südkoreanischen Teils der entmilitarisierten Zone teilgenommen und die Grenze zu Nordkorea «absichtlich» übertreten.

Die sogenannte entmilitarisierte Zone trennt die beiden koreanischen Staaten voneinander. In den vergangenen Jahrzehnten überquerten schon mehrfach US-Amerikaner die Grenze zu Nordkorea ohne Erlaubnis. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen. (yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Israel fliegt Luftangriff im Westjordanland – das Nachtupdate ohne Bilder

Während Israels Armee ihre Angriffe gegen die islamistische Hamas und andere bewaffnete Gruppen im Gazastreifen verstärkt, hat die Luftwaffe jetzt auch im Westjordanland sowie im Südlibanon zugeschlagen. Bei einem Luftangriff in Dschenin im Westjordanland wurde ein gesuchter Terrorist getötet, teilte Israels Militär in der Nacht zum Samstag mit. Ein Kampfflugzeug und ein Hubschrauber hätten eine Kommandozentrale eines örtlichen Terrornetzwerkes angegriffen, hiess es. Kurz zuvor wurde ebenfalls bei einem Luftangriff im Südlibanon ein Hamas-Offizier in seinem Auto getötet, wie die israelische Armee am Freitagabend bestätigte.

Zur Story