International
Saudi-Arabien

Uno-Expertin macht Vertreter Riads für den Khashoggi-Mord verantwortlich.

United Nations Special Rapporteur Agnes Callamard, surrounded by members of the media walks around the Saudi Consulate, background, in Istanbul, Tuesday, Jan. 29, 2019. Callamard and her team of exper ...
Uno-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard am Dienstag in Istanbul., Bild: AP/DHA

Uno-Expertin: Mord an Khashoggi von Vertretern Saudi-Arabiens «geplant und ausgeführt»

07.02.2019, 20:58
Mehr «International»

Die Uno-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard hat Vertreter Riads für den Mord an dem saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich gemacht. Sie habe Beweise gesammelt, wonach Khashoggi das Opfer einer «brutalen und vorsätzlichen Tötung» geworden sei.

Die Chronologie des Falls Khashoggi

1 / 14
Die Chronologie des Falls Khashoggi
2. Oktober: Der saudische Journalist Jamal Khashoggi besucht das saudische Konsulat in Istanbul. Er benötigt Papiere, um seine türkische Verlobte heiraten zu können. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.
quelle: ap/trt world
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Diese sei «geplant und ausgeführt (worden) von Vertretern des saudiarabischen Staates». Das erklärte die Uno-Sonderberichterstatterin für aussergerichtliche Hinrichtungen, Agnès Callamard, am Donnerstag nach einem Besuch in der Türkei. Der Mord verlange die «dringliche Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft, einschliesslich der Uno».

Callamard war Ende Januar in die Türkei gereist und hatte sich dort unter anderem mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu getroffen. Sie verurteilte den Missbrauch der diplomatischen «Immunität» durch Saudiaraber, um «ungestraft» einen Mord zu begehen.

Die saudiarabische Führung steht seit Khashoggis Tod international unter Druck. Der regierungskritische Journalist war Anfang Oktober im Konsulat des Königreichs in Istanbul von einem extra angereisten 15-köpfigen Kommando erwürgt und zerstückelt worden; seine Leiche wurde nie gefunden.

Nach Darstellung der Führung in Riad ordneten der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani den Einsatz an. Kronprinz Mohammed bin Salman sei nicht informiert gewesen, hiess es. Doch bleibt der Verdacht, dass er der eigentliche Verantwortliche ist. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
N. Y. P.
07.02.2019 21:14registriert August 2018
Frau Callamard,
haben Sie gewusst, dass der Mord an Kashoggi für einzelne Bundesräte in der Schweiz, nein, für einen Bundesrat*, bereits ad acta gelegt ist ?

Heisst, Beweise interessieren ihn nicht mehr. Dieser Mord ist eine kleine Anomalie in der hervorragenden Beziehung zu Saudi Arabien.

*Der Name wird nicht genannt. Es gilt die Dummheitsvermutung oder kä Luscht-Vermutung.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Grundi
07.02.2019 22:40registriert Januar 2015
Jetzt aber sofort eine Demokratie in Saudi Arabien fordern.
Sanktionen.
Regimewechsel.
Ach ganz vergessen.. .die gehören ja zu den Guten.
Sorry
00
Melden
Zum Kommentar
9
Wo ist Joe Biden? Wie Donald Trump von seiner Abwesenheit profitiert
Erst am 20. Januar 2025 zieht der Sieger der US-Präsidentenwahl ins Weisse Haus ein. Donald Trump aber will nicht so lange warten und gibt bereits den Präsidenten. Biden scheint dies nicht gross zu stören.

Seine Amtszeit beginnt erst lange nach den Festtagen, wenn selbst der brutalste Silvesterkater verflogen ist. Aber bereits jetzt führt sich Donald Trump auf, als sei er Präsident der grössten Volkswirtschaft der Welt.

Zur Story