In Saudi-Arabien sind mindestens acht Autoren und Blogger festgenommen worden, darunter zwei US-Bürger. Die Festgenommenen sind Unterstützer der elf Frauenrechtlerinnen, die unter anderem wegen des Vorwurfs der Agententätigkeit angeklagt sind.
Das teilte die saudiarabische Menschenrechtsgruppe ALQST mit Sitz in London am Freitag mit. Unter den Inhaftierten sind den Angaben zufolge der Autor und Arzt Bader al-Ibrahim und Salah al-Haidar, Sohn der bekannten Aktivistin Asisa al-Jussef. Beide haben sowohl die saudiarabische als auch die US-Staatsbürgerschaft. Die saudiarabische Gruppe «Prisoners of Conscience» sprach von zehn Inhaftierten.
Die Festnahmen begannen am Donnerstag, einen Tag zuvor hatten die elf Frauenrechtlerinnen erneut vor Gericht gestanden. Einer der Festgenommenen, der Universitätsdozent Anas al-Masru, war nach Angaben mehrerer Aktivisten bereits vergangenen Monat verhaftet worden, nachdem er während einer Diskussion auf einer Büchermesse in Riad seine Solidarität mit den Frauen erklärt hatte.
«Die saudiarabischen Behörden scheinen versessen darauf zu sein, jeden zum Schweigen zu bringen, der es wagt, seine Meinung privat oder öffentlich zu äussern», sagte Samah Hadid, Amnesty-International-Direktorin für den Nahen Osten. Die saudiarabische Aktivistin Nora Abdulkarim schrieb im Onlinedienst Twitter, das Beunruhigende an der «neuen Verhaftungswelle» sei, dass nun auch weniger bekannte Aktivisten festgenommen würden.
Die elf Frauenrechtlerinnen waren im vergangenen Jahr festgenommen worden, nachdem sie unter anderem das Recht für Frauen eingefordert hatten, Auto zu fahren. Einen Monat später wurde das Fahrverbot für Frauen aufgehoben. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten «verdächtige Kontakte» zu Ausländern unterhalten und versucht, die «Sicherheit und Stabilität» des Königreichs zu gefährden.
Drei von ihnen waren vergangene Woche vorübergehend auf freien Fuss gekommen. Einige der elf angeklagten Frauen gaben an, in der Haft gefoltert und sexuell belästigt worden zu sein. (aeg/sda/afp)