Nach Deutschland haben weitere europäische Länder im Fall des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi Sanktionen gegen Saudi-Arabien verhängt. Frankreich belegte am Donnerstag 18 Verdächtige aus dem Königreich mit Einreisesperren, gab aber anders als Berlin noch keinen Rüstungsexport-Stopp bekannt.
Das Aussenministerium in Paris erklärte, den 18 verdächtigen Saudi-Arabern werde die Einreise nach Frankreich und damit «in den gesamten Schengen-Raum» untersagt. Die Entscheidung für die Einreisesperren sei «in Abstimmung mit den europäischen Partnern, vor allem Deutschland» gefallen, hob Aussenminister Jean-Yves Le Drian hervor.
Die Strafmassnahmen könnten je nach Fortschritt der Ermittlungen in dem Fall «überprüft oder ausgeweitet» werden. Anders als Berlin war Paris aber zunächst nicht bereit, Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien auszusetzen. Riad war zwischen 2008 und 2017 Frankreichs zweitgrösster Waffenkunde, mit Geschäften in Höhe von etwa zwölf Milliarden Euro.
Die dänische Regierung entschied hingegen, alle Verkäufe von Waffen und militärischer Ausrüstung an Saudi-Arabien an Saudi-Arabien auszusetzen. Er hoffe, «dass die dänische Entscheidung ein zusätzliches Momentum schaffen» könne, sagte Aussenminister Anders Samuelsen in Kopenhagen. Weitere Sanktionen gegen Saudi-Arabien sind nach Angaben eines Ministeriumssprechers derzeit nicht geplant.
Die deutsche Regierung hatte bereits am Montag Einreiseverbote gegen 18 mutmassliche Verantwortliche ausgesprochen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin wird ihnen eine Beteiligung an der Tötung Khashoggis vorgeworfen.
Dabei handle es sich um ein 15-köpfiges Team, das an dem Einsatz gegen Khashoggi in Istanbul beteiligt gewesen sein soll, sowie um «drei weitere Personen», die im Verdacht stünden, «an der Organisation beteiligt zu sein».
Saudi-Arabien hatte unter internationalem Druck eingestanden, dass der Regierungskritiker Khashoggi am 2. Oktober bei einem Besuch im Istanbuler Konsulat seines Landes getötet wurde.
Vergangene Woche erklärte die saudiarabische Staatsanwaltschaft dann, der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef, General Ahmed al-Assiri, habe ein Team beauftragt, Khashoggi notfalls mit Gewalt nach Saudi-Arabien zu bringen. Den Befehl zur Tötung des Journalisten habe dann aber der Leiter des Teams gegeben, das für den Einsatz nach Istanbul flog.
Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini sprach am Donnerstag in Ankara mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu über den Fall. «Die Verantwortlichen, die wirklich Verantwortlichen für diese schreckliche Tötung müssen zur Rechenschaft gezogen werden», sagte sie. Dazu sei eine "vollständig transparente und glaubwürdige Ermittlung notwendig.
Der US-Geheimdienst CIA geht Medienberichten zufolge davon aus, dass Kronprinz Mohammed bin Salman hinter der Tat steht. Saudi-Arabiens Aussenminister Adel al-Dschubeir warnte am Mittwoch im britischen Sender BBC davor, den Kronprinzen für die Tötung verantwortlich zu machen. Damit würde eine «rote Linie» überschritten.
Der Kronprinz brach derweil am Donnerstag zu seiner ersten Auslandsreise seit Bekanntwerden des Falls Khashoggi auf. Er werde eine Reihe von nicht näher genannten «arabischen Bruderstaaten» besuchen, hiess es in einer offiziellen Verlautbarung. Kommende Woche wird der Prinz zum G20-Gipfel in Argentinien erwartet. (leo/sda/afp)
Dafür erlässt es Einreisesperren gegen die 15 Agenten, von denen es Hunderte in Saudi Arabien gibt.
Ja, das wird im Hause Saud nicht mal einen Juckreiz am Hintern auslösen.
Frankreich ist, in Sachen Geschäfte gehen vor, nicht besser als Mr President.
Diesen Spruch mögen sie alle. Passiert ist aber nie wirklich was.