International
Schweden

Greta Thunberg muss doch nicht ins Gefängnis – aber Geld blechen

Climate activist Greta Thunberg of Sweden waits for a hearing in a court in Malmo, Sweden, Monday, July 24, 2023. Thunberg appeared in court on Monday charged with disobeying law enforcement in connec ...
Greta Thunberg im Gerichtsgebäude.Bild: keystone

Greta Thunberg muss doch nicht ins Gefängnis – aber Geld blechen

24.07.2023, 13:2724.07.2023, 13:27

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg muss eine Geldstrafe zahlen, weil sie bei einem Protest in ihrem Heimatland die Anweisungen der Polizei nicht befolgte.

Wie die schwedische Nachrichtenagentur TT am Montag aus dem Gerichtssaal in Malmö meldete, wurde sie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 30 Tagessätzen von je 50 Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 4.15 Franken) verurteilt. Zudem muss sie 1000 Kronen (etwa 83 Franken) an einen Fonds zur Unterstützung von Gewaltopfern zahlen.

epa10765732 Greta Thunberg arrives at the district court for her hearing in Malmo, Sweden, 24 July 2023. Swedish climate activist Greta Thunberg is charged with disobeying police at a climate action i ...
Greta Thunberg belagert von der Presse im Gerichtsgebäude.Bild: keystone
Climate activist Greta Thunberg of Sweden leaves a court room after a hearing in Malmo, Sweden, Monday, July 24, 2023. Climate activist Greta Thunberg appears in court on Monday charged with disobeyin ...
Greta Thunberg verlässt den Gerichtsraum.Bild: keystone

Die Stockholmerin Thunberg hatte sich im Juni an einem mehrtägigen Klimaprotest im Ölhafen von Malmö beteiligt, bei dem unter anderem Tankwagen mit Öl am Verlassen des Hafens gehindert worden waren. Sie hatte in den sozialen Netzen selbst von dem Protest berichtet und unter anderem ein Bild von sich vor einem Lastwagen dazu gestellt, auf dem sie ein Schild mit der Aufschrift «Jag blockerar tankbilar» (Ich blockiere Tankwagen) in den Händen hielt.

Neben Thunberg wurden auch vier weitere Aktivisten angeklagt, die sich ebenfalls geweigert hatten, die Strasse zu räumen, obwohl sie mehrfach von Polizisten dazu aufgefordert wurden.

Bei der Anhörung vor dem Bezirksgericht Malmö am Montag gab die 20-Jährige zu, an dem Protest teilgenommen und die Anweisungen der Polizei ignoriert zu haben. Sie bestritt jedoch, dass es sich um eine Straftat handelte. Die Klimakrise stelle einen Notfall dar, auf den sie reagiert habe, sagte sie TT zufolge. Das Gericht wollte diese Argumentation aber nicht anerkennen. Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich dem Bericht zufolge eine Reihe von Unterstützer Thunbergs versammelt.

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
51 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
P. ajaja
24.07.2023 14:19registriert April 2023
Kann mich jemand aufklären, wieso sie in einen Fonds für Gewaltopfer zahlen muss? Ich kritisiere das überhaupt nicht, nur neugierig, weil das bei uns ja nicht üblich ist.
415
Melden
Zum Kommentar
avatar
Q.E.D.
24.07.2023 13:39registriert Dezember 2021
"Sie bestritt jedoch, dass es sich um eine Straftat handelte. Die Klimakrise stelle einen Notfall dar, auf den sie reagiert habe, sagte sie TT zufolge"

Also stehen Ihrer Ansicht nach Ihre Regeln über dem Gesetzt.

Gefährliche Einstellung.

Extremisten argumentieren genau so.

(Das ein Klimawandel stattfindet is klar und bestreite ich nicht)
12493
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lullaby@20past
24.07.2023 17:57registriert April 2019
Sie hat Respekt verdient. Sie versucht wenigstens etwas, und viele junge Leute hören auf sie. Sie hat riesige Diskussionen ausgelöst, die es vorher nicht gab, in der Politik und Wirtschaft. Das ist einer der Meilensteine auf dem Wege zum Klimaschutz. Sie wollen, dass die Diskussion nicht versandet und das Anliegen Klimaschutz nicht verstummt.

Das braucht viel Mut und Kraft. Hoffe, sie macht weiter so und vllt steigt sie später selbst mal in die Politik ein. Solche Menschen braucht die Welt!
3728
Melden
Zum Kommentar
51
Chaostage in Frankreich: Nun geht es um Macrons Nachfolge
Die Regierungskrise in Frankreich spitzt sich zu. Präsident Emmanuel Macron spielt auf Zeit, doch das Rennen um seine Nachfolge hat längst begonnen.
Aussenpolitisch kann Emmanuel Macron noch punkten. Etwa als er vor der UNO-Generalversammlung die Anerkennung des Staates Palästina verkündete. Oder als treibende Kraft einer «Koalition der Willigen» zur Unterstützung der Ukraine für den Fall, dass US-Präsident Donald Trump das von Russland terrorisierte Land im Stich lassen sollte.
Zur Story