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Erneut Unterseekabel in der Ostsee beschädigt: Nato untersucht Vorfall

epa11795849 A handout photo made available by the Finnish Border Guard shows a helicopter used by the authorities during an operation to move the Eagle S tanker from the Gulf of Finland to Svartbeck i ...
Ende Dezember schon untersuchten finnische Behörden Eagle S, ein Öltanker, der mutmasslich Unterseekabel beschädigt hat. Bild: keystone

Erneut Unterseekabel in der Ostsee beschädigt: Nato untersucht Vorfall

26.01.2025, 18:2526.01.2025, 20:49
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Erneut ist in der Ostsee ein Unterseekabel beschädigt worden – diesmal zwischen Schweden und Lettland. Beide Staaten untersuchen nun gemeinsam mit der Nato den Fall. Das Kabel des lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrums wurde am frühen Morgen beschädigt, im Meeresgebiet zwischen Ventspils und Gotland. Dies teilten die Behörden des baltischen Landes während einer Pressekonferenz in Riga mitteilten.

Die Ursache ist demnach noch unklar. Der Schaden liegt in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Schwedens und ist ersten Anhaltspunkten zufolge auf äussere Einwirkung zurückzuführen, wie es auf der Pressekonferenz hiess.

Die Nato teilte mit, Schiffe und Flugzeuge seien an der Seite regionaler Verbündeter im Einsatz, um den Vorfall zu untersuchen. «Die Präsenz der Alliierten in der Region ermöglicht eine zügige und koordinierte Reaktion», sagte ein Nato-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Schon in den vergangenen Wochen hatten mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein. Russland führt seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Kabel «erheblich» beschädigt

Das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum berichtete, das Kabel sei «erheblich» beschädigt. Der Schaden solle keine Auswirkungen auf die Datenübertragung lettischer Endnutzer haben.

Ministerpräsidentin Evika Silina rief deswegen eine Sitzung der zuständigen Ministerien und Dienste ein. Lettland stehe im Austausch mit Schweden, anderen Ostsee-Anrainerstaaten und der Nato, um die Umstände aufzuklären, sagte sie. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson schrieb auf X, Schweden, Lettland und die Nato arbeiteten in dieser Angelegenheit eng zusammen. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas kündigte auf X an, am Montag bei einem Treffen mit den Aussenministern der Europäischen Union darüber sprechen zu wollen, wie man angesichts des russischen Kampagne hybriden Bedrohungen besser vorbeugen und darauf reagieren könne.

Die lettische Marine führte eine Analyse der Schiffsbewegungen in dem Gebiet durch und entsandte ein Patrouillenschiff zu einem Schiff, das sich in Nähe der Schadenstelle aufhielt. Dabei seien keine verdächtigen Aktivitäten an Bord oder Schäden am Anker festgestellt worden, sagte Marine-Chef Maris Polencs. Das kontrollierte Schiff sei auf dem Weg nach Russland und wartet auf die nächste Freigabe des Schiffsagenten zur Weiterfahrt. Zwei weitere Schiffe wurden im ungefähren Bereich der Schäden an der Unterwasserinfrastruktur identifiziert, hiess es in einer Mitteilung der lettischen Streitkräfte. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Lette
26.01.2025 19:52registriert Juni 2024
Ich gehe mal davon aus, dass RuZZland dahinter steckt. Darum nützt es nichts, wenn „nur“ der Krieg in der Ukraine beendet wird. Das ganze „System Putin“ muss zerschlagen werden. Sonst gehen solche Stör- und Terroraktionen zur Destabilisierung Westeuropas weiter, so auch die Unterstützung rechtsradikaler Parteien. Obwohl Putin die Ukraine entnazifizieren will. Ein Widerspruch den die Rechten gerne übersehen.
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Haarspalter
26.01.2025 20:16registriert Oktober 2020
Russische Schiffe bewegen sich halt wie die Russische Wirtschaft unter Putin:

Mit ausgeworfenem Anker.
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