Die Schweizer Armee hat laut der «NZZ am Sonntag» vor ausländischen Spionagedrohnen gewarnt. «Es muss davon ausgegangen werden, dass ausländische Nachrichtendienste auch gegen die Schweizer Armee Spionageaktivitäten durchführen», schreibt Armee-Sprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Zeitung. Dabei gehe es vor allem um die Aufklärung von «hochtechnologischen Rüstungsgütern» wie dem F-35-Kampfjet. Die grösste Bedrohung gehe laut Hofer von der Spionage durch russische Nachrichtendienste aus. Auch die Bedrohung durch chinesische Nachrichtendienste stufte er als hoch ein. Die Entwicklung von Minidrohnen verschärfe die Spionagegefahr zusätzlich, hiess es weiter. Zudem fehlten der Armee die rechtlichen und technischen Mittel, um die Aufklärung durch Drohnen wirksam zu unterbinden. Als besorgniserregendes Beispiel wird Meiringen im Berner Oberland genannt, wo vor kurzem unbekannte Drohnen über dem Flugplatz der Luftwaffe kreisten.
Die Schlagzeilen um die bei der Einreise in die USA festgenommene Schweizerin haben laut «SonntagsBlick» viele Touristen verunsichert. Die Helpline des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe seit März mehr als 170 Anfragen zur Einreise in die USA erhalten – eine Verdreifachung im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2024, schrieb die Zeitung. Das EDA empfehle Reisenden eine frühzeitige Abklärung der Einreise- sowie sonstiger Bestimmungen bei der US-Botschaft in Bern. Der «SonntagsBlick» wisse zudem von mehreren Fällen, in denen Schweizerinnen und Schweizer bereits vor Reiseantritt an der benötigten Esta-Genehmigung gescheitert seien. Das EDA habe bislang von zwei Schweizerinnen Kenntnis, die an der US-Grenze zurückgewiesen wurden.
Drei Viertel der Schweizer Mineralwasserproduzenten setzen laut «NZZ am Sonntag» möglicherweise illegale Filter ein. Um zu verhindern, dass Sand oder andere Partikel in die Flaschen gelangen, seien Mikrofilter zwar zulässig, doch es würden strikte Vorgaben gelten. In einem Schreiben des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit (BLV), das der Zeitung vorliege, werde festgehalten, dass Mikrofilter eine Porengrösse von mindestens 0,8 Mikrometer aufweisen müssten. Filter mit kleineren Poren könnten demnach die Mikrobiologie des Wassers verändern, was gegen europäisches Recht verstosse, das auch in der Schweiz gelte. Das BLV habe erklärt, 2024 seien bei 14 von rund 20 Mineralwasserproduzenten Filter mit geringerer Porengrösse im Einsatz gewesen. Der Branchenverband SMS habe von einer Benachteiligung einheimischer Abfüller gesprochen, weil etwa Belgien oder Spanien kleinere Filter erlauben würden, sofern sich die Zusammensetzung des Wassers nicht verändere.
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi hat laut «SonntagsBlick» Justizminister Beat Jans wegen eines historischen Vergleichs scharf kritisiert. Jans hatte das EU-Vertragspaket mit dem Rütlischwur verglichen, was Aeschi als «Verhunzung der Schweizer Geschichte» bezeichnete. «Ich bin schockiert über seine Aussage, mit der er in meinen Augen unsere Ahnen in den Dreck zieht», sagte er im Interview. Beim Rütlischwur sei beschlossen worden, selbst über das eigene Land zu bestimmen, der Bundesrat präsentiere mit seinem «Unterwerfungsvertrag» das Gegenteil. Im Zusammenhang mit der SVP-Nachhaltigkeitsinitiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» forderte Aeschi zudem Zurückhaltung bei der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte. Die «masslose Zuwanderung» schade der Bevölkerung, etwa durch die steigenden Mieten und Integrationsproblemen in Schulen.
Ein Schweizer Unternehmer hat laut «NZZ am Sonntag» Investoren mit fragwürdigen Methoden zur Finanzierung eines Rohstoffprojekts in Norwegen bewegt. Michael Wurmser, Gründer von Norge Mining, habe über seine Firma Incentive AG Aktien des eigenen Unternehmens verkauft und ein Teil der Einnahmen als Darlehen zurückgeführt. Dabei seien ihm rund 25,5 Millionen Pfund verblieben – etwa ein Viertel der Erlöse. Diese habe er laut eigenen Angaben vollständig für Ausgaben innerhalb der Firmengruppe verwendet. Berater hätten Investoren irreführend EU-Zuschüsse und Staatsgarantien in Aussicht gestellt. Die Firma habe dies eingeräumt, betroffene Anleger hätten aber keine Rückabwicklung verlangt. Experten äusserten zudem Zweifel an der Qualität der Rohstoffvorkommen. Wurmser bestreite dies und verweise auf eine Studie, die dem Projekt wirtschaftliche Tragfähigkeit attestiere. Unter den Investoren befänden sich laut Bericht prominente Schweizer Wirtschaftsvertreter.
Der litauische Botschafter hat laut «SonntagsBlick» das Nichtberücksichtigen des Baltikums bei der Lockerung der Schweizer Rüstungsexporte kritisiert. «Das Baltikum grenzt an das aggressive Russland. Wir müssen uns verteidigen, daher sollten wir gleich behandelt werden wie die anderen Nato-Länder», habe Darius Semaska der Zeitung gesagt. Bislang waren Schweizer Rüstungsexporte in Länder, die in kriegerische Konflikte verwickelt sind, verboten. Mit dem Beschluss des Ständerats vom 11. Juni soll diese Hürde für 25 Länder fallen – darunter die meisten Nato-Staaten und befreundete Nationen wie Australien oder Japan. Das zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft habe erklärt, eine Anpassung der Liste, die dem Bericht zufolge von 1999 stamme, liege in der Kompetenz des Bundesrats. Estland, Lettland und Litauen sind seit 2004 Nato-Mitglieder.
Eine Umfrage des Vereins Starke Schule beider Basel hat laut «SonntagsZeitung» deutliche Kritik am Frühfranzösisch in den Primarschulen der beiden Basler Halbkantone aufgezeigt. Zwei Drittel der 891 befragten Eltern und Lehrpersonen hätten sich gegen zwei Fremdsprachen auf Primarstufe ausgesprochen. Der Unterricht sei ineffektiv, demotivierend und gehe zulasten anderer Fächer. Man müsse «mehr Tiefe statt Breite» anstreben. Eine Mehrheit befürworte Englisch als alleinige Fremdsprache mit Start in der fünften Klasse. Lehrer berichteten von schwindender Motivation und mangelndem Lernerfolg im Französischunterricht. «Es kann nicht länger ignoriert werden – der Sinkflug ist dramatisch. Das Niveau ist vor allem in den letzten fünf Jahren drastisch gesunken», sagte Philipp Loretz, Präsident des Vereins der Lehrerinnen und Lehrer Baselland zur Zeitung.
Die grüne Nationalrätin Sophie Michaud Gigon hat laut «Le Matin Dimanche» eine Motion für eine vorgezogene Recyclinggebühr auf Textilien eingereicht. Ziel sei es, die nachhaltige Mode in der Schweiz zu fördern. Es handle sich nicht um eine staatliche Abgabe, sondern um einen brancheninternen Finanzierungsmechanismus zur Schaffung eines Fonds für die Kreislaufwirtschaft. In der Schweiz würden 95 Prozent der Kleidung importiert, jährlich jedoch rund 97’000 Tonnen Textilien entsorgt – davon würden nur 37 Prozent wiederverwendet. Unterstützt werde die Initiative vom Dachverband Swiss Textiles und basiere auf bestehenden Projekten wie der Plattform Fabric Loop. Michaud Gigon habe betont, man müsse die Kreislaufwirtschaft endlich umsetzen, wie sie im Umweltschutzgesetz verankert sei. Die Branche brauche dafür einen stärkeren Anreiz als die bisherige Freiwilligkeit. (sda/con)
Das ist ok, wenn es auch für Shein und Premium gilt…
Eine Mindestgebühr für Billigmode und danach ein Prozentsatz…