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Viel Schweizer Solidarität mit der Ukraine – und auch Putin-Versteher

Viel Schweizer Solidarität mit der Ukraine – doch auch Putin-Versteher marschieren auf

Ein Jahr nach Beginn der russischen Invasion wird in der Schweiz demonstriert. Auf einzelnen Kundgebungen treffen Kräfte vom äussersten linken Rand auf Covid-Skeptiker. Sie vereint der Glaube, dass der Westen eine Mitschuld an Putins Krieg trägt.
25.02.2023, 06:3225.02.2023, 06:32
Christoph Bernet / ch media
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Am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine fanden am Freitag in der Schweiz viele Gedenkveranstaltungen statt. Zahlreiche Menschen bekundeten ihre Solidarität mit der Ukraine. Am Wochenende sind weitere Kundgebungen zur Unterstützung der Ukraine geplant. Für den nächsten Samstag, 4. März, lädt der Ukrainische Verein der Schweiz nach Bern zu einer nationalen Solidaritätskundgebung ein. Die Demonstration wird von einem breiten Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Hilfswerken und anderen Organisationen getragen.

epa10488813 Yevheniia Filipenko (C), ambassador of the Permanent Representative Mission of the Ukraine to Geneva, with other ambassadors delivers her speech to mark one year since the start of the Rus ...
Wie hier in Genf trafen sich in der ganzen Schweiz Menschen, um gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren.Bild: keystone

Doch nicht bei allen Kundgebungen ist die Positionierung in dem Konflikt so eindeutig. Unter dem Motto «Schluss mit Krieg! Für Frieden und Völkerfreundschaft» rufen mehrere Organisationen am Samstag zu einer Demonstration auf dem Zürcher Helvetiaplatz auf. Es handelt sich um marginale Kräfte am äussersten linken Rand. Dazu gehören die Partei der Arbeit, die Marxistisch-Leninistische Gruppe Schweiz und zahlreiche Diaspora-Gruppierungen.

Covid-Skeptiker mischen mit

Zu den Forderungen der Organisationen gehören ein Stopp von Waffenlieferungen und die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland, die als Teil der «transatlantischen Kriegsführung» bezeichnet wird. Sie kritisieren «das Erstarken faschistischer Kräfte» in der Ukraine und «die Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit» während der letzten Jahre. Auch im Lager der Corona-Massnahmengegnern wird zur Teilnahme an dieser Kundgebung aufgerufen, etwa vom «Bündnis Urkantone» oder den «Freiheitstrychlern».

Eine eigene Kundgebung gegen Waffenlieferungen und die «eskalierende Kriegstreiberei» planen die Massnahmengegner der Gruppe «Mass-Voll» am 11. März in Bern. Erwartet werden prominente Figuren der Szene wie Nicolas Rimoldi, Michael Bubendorf, Daniel Stricker und der verschwörungstheoretische deutsche Publizist und AfD-Sympathisant Thorsten Schulte. Auch SVP-Nationalrat Andreas Glarner soll eine Rede halten. (aargauerzeitung.ch)

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quelle: keystone / eraldo peres
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120 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pat da Rat
25.02.2023 07:32registriert Mai 2022
Gebt diesen Typen einfach keine Platform. Es sind immer die gleichen paar Nasen, die seit Jahren auf den Demos erscheinen. Sie sind gegen den Staat und ironischerweise sind sie oft selber von staatl. Transferleistungen abhängig. Daher ja auch gegen zus. "Konkurrenz" durch Flüchtlinge. Sie sind gegen höhere Bildungsausgaben, aber haben selten nen höheren Abschluss. Sie sprechen von Eigenverantwortung und Unternehmertum, haben aber selber nichts vorzuweisen. Sie wünschen sich einen starken "Führer" und mehr "Law & Order", nennen aber alles Diktatur oder Zwang, wenn der Staat Massnahmen ergreift.
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[CH-Bürger]
25.02.2023 06:58registriert August 2018
hört sich an wie das "Who is Who" der Speziell-Denker:
- Coronaskeptiker
- Verschwörungstheoretiker
- Mass-Voll
- Rimoldi
- Bubendorf
- Stricker
- Schulte

eieiei, der Glarner wird sich da ziemlich sicher in die Nesseln setzen! jänu...
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manhunt
25.02.2023 07:49registriert April 2014
die selben, die schon bei den covid-massnahmen von diktatur gesprochen und sich zunehmend radikalisiert haben, unterstützen nun putin und verbreiten das narrativ, der westen sei schuld an diesem krieg.
all das wird seit jahren orchestriert vom kreml und seinen propagandainstrumenten und verbreitet via youtube, telegram, facebook etc.
unterstützt wird dieser gezielte versuch der destabilisierung des westens dann noch von naiven und willfährigen helfern wie precht, wagenknecht oder schwarzer, die mit ihren undifferenzierten forderungen der ukraine das recht auf verteidigung absprechen.
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