Viel Schweizer Solidarität mit der Ukraine – doch auch Putin-Versteher marschieren auf
Am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine fanden am Freitag in der Schweiz viele Gedenkveranstaltungen statt. Zahlreiche Menschen bekundeten ihre Solidarität mit der Ukraine. Am Wochenende sind weitere Kundgebungen zur Unterstützung der Ukraine geplant. Für den nächsten Samstag, 4. März, lädt der Ukrainische Verein der Schweiz nach Bern zu einer nationalen Solidaritätskundgebung ein. Die Demonstration wird von einem breiten Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Hilfswerken und anderen Organisationen getragen.
Doch nicht bei allen Kundgebungen ist die Positionierung in dem Konflikt so eindeutig. Unter dem Motto «Schluss mit Krieg! Für Frieden und Völkerfreundschaft» rufen mehrere Organisationen am Samstag zu einer Demonstration auf dem Zürcher Helvetiaplatz auf. Es handelt sich um marginale Kräfte am äussersten linken Rand. Dazu gehören die Partei der Arbeit, die Marxistisch-Leninistische Gruppe Schweiz und zahlreiche Diaspora-Gruppierungen.
Covid-Skeptiker mischen mit
Zu den Forderungen der Organisationen gehören ein Stopp von Waffenlieferungen und die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland, die als Teil der «transatlantischen Kriegsführung» bezeichnet wird. Sie kritisieren «das Erstarken faschistischer Kräfte» in der Ukraine und «die Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit» während der letzten Jahre. Auch im Lager der Corona-Massnahmengegnern wird zur Teilnahme an dieser Kundgebung aufgerufen, etwa vom «Bündnis Urkantone» oder den «Freiheitstrychlern».
Eine eigene Kundgebung gegen Waffenlieferungen und die «eskalierende Kriegstreiberei» planen die Massnahmengegner der Gruppe «Mass-Voll» am 11. März in Bern. Erwartet werden prominente Figuren der Szene wie Nicolas Rimoldi, Michael Bubendorf, Daniel Stricker und der verschwörungstheoretische deutsche Publizist und AfD-Sympathisant Thorsten Schulte. Auch SVP-Nationalrat Andreas Glarner soll eine Rede halten. (aargauerzeitung.ch)
