Im Iran ist ein Schweizer tot in einem Gefängnis aufgefunden worden. Laut iranischen Behörden hatte der Mann Suizid begangen und war der Spionage beschuldigt. Das Aussendepartement in Bern wurde nach eigenen Angaben von Teheran informiert und bestätigte den Tod.
Die iranischen Behörden hätten das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) über den Tod eines Schweizer Bürgers in einem Gefängnis in Kenntnis gesetzt, teilte EDA-Kommunikationschef Nicolas Bideau am Donnerstagnachmittag auf dem Kurznachrichtendienst X mit.
Les autorités iraniennes ont informé le DFAE du décès d’un citoyen suisse en prison. Nous sommes en contact avec les autorités pour éclaircir les circonstances du décès .
— Nicolas Bideau (@Chef_Komm_Eda) January 9, 2025
«Das EDA bestätigt den Tod eines Schweizer Bürgers in Iran», hiess es auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Schweizer Botschaft in Teheran stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden, um die Umstände des Todes in einem iranischen Gefängnis zu klären. Weitere Informationen wollte das Schweizer Aussendepartement zu Zeit nicht geben.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der staatlichen iranischen Medien im Gefängnis von Semnan im Nordosten des Landes. Angaben zur Identität des Toten wurden nicht gemacht.
«Heute Morgen hat ein Schweizer Staatsbürger im Gefängnis von Semnan Selbstmord begangen», berichtete Mizan Online, das Presseorgan der iranischen Justiz. Es fügte an, dass der Häftling von den Sicherheitsbehörden wegen mutmasslicher Spionage verhaftet worden sei und dass sein Fall untersucht werde.
Der Schweizer habe eine Zelle mit einem anderen Gefangenen geteilt, den er gebeten habe, ihm Essen aus der Gefängniskantine zu bringen, so Mizan Online weiter. Der Gefangene habe dann die Zeit genutzt, in der er allein war, und habe Selbstmord begangen. Die Gefängnisbehörden hätten sofort eingriffen, um sein Leben zu retten. Über die Art und Weise des Suizids wurden keine Angaben gemacht.
Mehrere europäische Staatsangehörige, einige davon auch mit iranischem Pass, sind derzeit im Iran inhaftiert. Kritiker werfen Teheran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage. Die genaue Zahl der im Iran inhaftierten Europäer ist nicht bekannt.
Die Schweiz spielt im Iran eine besondere Rolle: Seit 1980 vertritt sie in Teheran mit einem sogenannten Schutzmachtmandat die Interessen der USA. Somit wickelt die Schweiz sämtliche konsularischen Angelegenheiten der USA im Iran ab. Dazu gehören Passanträge, Zivilstandänderungen oder der konsularische Schutz von US-Bürgerinnen und -Bürgern.
Das Schutzmachtmandat geht auf die Geisel-Krise von 1980 zurück. Damals brachen die USA die Beziehungen zum Iran ab, nachdem dort die Islamische Republik ausgerufen worden war, Studenten die US-Botschaft in Teheran besetzt hatten und Mitarbeitende der Botschaft als Geiseln festhielten.
(hkl/sda/afp/dpa/ansa)
Das Einzige für was die besorgt sind, ist Verfolgung, Mord und Totschlag.
Offensichtlich zu wenig.
Erinnert mich an "auf der Flucht erschossen".
Es gibt offenbar Länder, die sollte "man" tunlichst meiden, wenn "man" noch etwas älter werden möchte ...