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Die Schweiz verurteilt Raketenangriffe auf Israel scharf

Die Schweiz verurteilt Raketenangriffe auf Israel scharf

07.04.2023, 12:5507.04.2023, 13:10
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Die Schweiz hat die Raketenangriffe auf Israel scharf verurteilt. Wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mitteilte, fordert es eine sofortige Deeskalation. Zuvor hatten Raketen aus dem Libanon und Gaza israelisches Gebiet getroffen. Israel reagierte mit Gegenangriffen.

Die Armee habe im Libanon etwa die «terroristische Infrastruktur» der Hamas angegriffen, meldete das israelische Militär in den am Freitagmorgen. Die Armee werde «der Terrororganisation Hamas nicht erlauben, vom Libanon aus zu operieren». Der libanesische Staat trage zudem die Verantwortung für jeglichen Beschuss, der von seinem Gebiet ausgehe.

Medienberichten zufolge gab es Explosionen südlich der Stadt Tyros. In der Nähe soll sich ein palästinensisches Flüchtlingslager befinden. Das Militär geht davon aus, dass die dort herrschende Hamas oder die ebenfalls aktive militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verantwortlich sind für die Raketenangriffe.

An Israeli woman inspects damage to her house hit by a rocket fired from the Gaza Strip, in Sderot, southern Israel, Friday, April 7, 2023. Israel conducted rare airstrikes in Lebanon on Friday, a sha ...
Eine Frau aus Israel begutachtet ihr getroffenes Haus.Bild: keystone

Israelische Kampfjets bombardierten gemäss der Armee in der Nacht zudem unter anderem Waffenfabriken der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Ob es Verletzte oder gar Tote gab, war zunächst unklar. Palästinensischen Medien und Augenzeugen zufolge waren über der Küstenenklave Explosionen zu hören und Rauch zu sehen.

Am Donnerstag waren nach Militärangaben aus dem Libanon mindestens 36 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden – so viele wie seit 2006 nicht mehr. Zwei Menschen im Norden Israels wurden leicht verletzt. Bisher hat sich noch keine Gruppierung zu den Angriffen bekannt. Israel machte jedoch militante Palästinenser verantwortlich.

Forderung nach Verurteilung der Angriffe

«Wir werden unsere Feinde treffen, und sie werden den Preis für jegliche Aggression zahlen», teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem mit. Die interne Debatte in Israel werde das Land nicht davon abhalten, «überall und jederzeit» gegen seine Feinde vorzugehen. In Jerusalem war am Abend das Sicherheitskabinett zusammengekommen.

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel. Foto: Maya Alleruzzo/Pool AP/dpa
Benjamin NetanjahuBild: sda

Verteidigungsminister Joav Galant hatte das Militär zuvor angewiesen, sich auf «alle möglichen Reaktionen auf die jüngsten Ereignisse vorzubereiten».

Israels Präsident Izchak Herzog teilte mit: «Der Staat Israel wird auf allen Ebenen handeln, um seine Sicherheit zu gewährleisten». Gleichzeitig forderte er die internationale Gemeinschaft auf, die Angriffe entschieden zu verurteilen.

An der Grenze zum Libanon kommt es immer wieder zu Spannungen. Die beiden Nachbarländer befinden sich offiziell im Kriegszustand. (sda/dpa)

Zwei israelische Frauen bei Angriff in Westjordanland getötet
Bei einem mutmasslichen Angriff von Palästinensern im Westjordanland sind am Freitag einem Rettungsdienst zufolge zwei israelische Frauen getötet worden. Israels Armee sprach davon, dass die Frauen in einem Auto beschossen worden seien. Soldaten durchkämmten das Gebiet auf der Suche nach Tätern. Die Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren seien in einem Auto unterwegs gewesen und hätten - womöglich wegen eines Schussangriffs - einen Unfall gehabt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Eine weitere Frau sei lebensgefährlich verletzt worden.

Die Lage im Nahen Osten ist derzeit äusserst angespannt. Nach schwerem Beschuss aus dem Libanon auf Israel griff die Armee in der Nacht zum Freitag Ziele militanter Palästinenserorganisationen im Gazastreifen sowie im Libanon an. Das Militär macht sie dafür verantwortlich, dass am Donnerstag dutzende Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert wurden. Es war der heftigste Beschuss aus dem Nachbarland seit 2006. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat auch in den palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon grossen Einfluss. (sda/dpa)​
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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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_kokolorix
07.04.2023 14:05registriert Januar 2015
Sollten wir nicht auch die völkerrechtswidrige Besetzung der Palästinensergebiete verurteilen, wenn wir schon dabei sind?
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Clife
07.04.2023 12:59registriert Juni 2018
Das EDA scheint das Problem noch immer nicht verstanden zu haben…Palästinenser sollen endlich mal ihre Ruhe erhalten, damit das ganze Blutbad endlich ein Ende hat.
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Maya Eldorado
07.04.2023 13:59registriert Januar 2014
Solange die Israelis den Staat Palästina nicht als solchen respektieren, wird sich nichts ändern.
Der Gazastreifen ist ja wie ein grosses Freiluftgefängnis.
Und im Westjordanland, gibt es immer mehr isralische Besiedlungen. Somit gehört auch dieser Teil immer weniger den Palästinensern.
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