Arif, Asmania, Bobby und Edi ziehen gegen einen der weltweit grössten Baustoffproduzenten vor Gericht. Die vier Bewohner der vom Untergang bedrohten indonesischen Insel Pari haben am Montag beim Kantonsgericht Zug eine Klage gegen Holcim eingereicht. Damit muss sich erstmals ein Schweizer Konzern rechtlich für seinen Beitrag zum Klimawandel verantworten. Das schreibt das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz (Heks) in einer Mitteilung. Es unterstützt die vier Kläger gemeinsam mit der europäischen Menschenrechtsorganisation ECCHR sowie der indonesischen Umweltorganisation Walhi.
Konkret werfen die Inselbewohner dem Konzern vor, er sei «aufgrund des vergangenen, anhaltenden und zukünftigen übermässigen CO₂-Ausstosses» mitverantwortlich für Schäden auf der Insel – also für den Anstieg des Meeresspiegels und die verheerenden Fluten. Die Inselbewohner fordern einerseits eine Entschädigung für die «erlittenen Klimaschäden», andererseits soll Holcim seine CO₂-Emissionen schneller als beabsichtigt senken und sich finanziell an Flutschutzmassnahmen beteiligen. Dafür sollen Dämme erstellt und Mangroven gepflanzt werden.
Der Klage geht ein Schlichtungsverfahren voraus. Weil dieses aber zu keiner Einigung führte und «Holcim in der Schlichtungsverhandlung im vergangenen Oktober keine Bereitschaft erkennen liess, auf die Anliegen einzutreten», gelangen die Inselbewohner mit dem Fall nun ans Gericht. Auf Anfrage bestätigt Holcim, dass das Schlichtungsverfahren im Oktober «keine konkreten Ergebnisse» hervorgebracht habe. Darüber, was in diesen Verhandlungen diskutiert wurde, will Holcim keine Angaben machen.
Der steigende Meeresspiegel führt regelmässig zu Überschwemmungen auf der Insel. In den vergangenen Jahren verschwand bereits ein Zehntel der Inselfläche unter Wasser. Geht es so weiter, dürfte die Insel 2050 grösstenteils verschwunden sein. Ihre Existenz sei bedroht, lässt sich Klägerin Asmania in der Mitteilung zitieren, «wir wollen, dass die Verantwortlichen nun endlich handeln».
Dass sich die Klage explizit gegen Holcim richtet, begründete Heks-Klimaexperte, Yvan Maillard, an einer Veranstaltung im vergangenen Juli damit, dass «Holcim der weltweit grösste Baustoffhersteller und zudem das einzige Schweizer Unternehmen auf der Liste der sogenannten ‹Carbon Majors› ist».
Dazu zählen die weltweit grössten Unternehmen der Kohle-, Erdöl-, Gas- und Zementindustrie, die für einen Grossteil der Treibhausgasemissionen seit Beginn der Industrialisierung verantwortlich sind. Holcim selbst ist einer der fünfzig grössten CO₂-Emittenten der Welt. Dass «Holcim mit seinen Aktivitäten massgeblich zur Klimakrise» beitrage, sei also «sehr wahrscheinlich», so Maillard.
Dass z.B. ein Brückenbau damit einfacher ist, ist ja nachvollziehbar.
Aber warum werden in der modernen Architekur auch kleine Mäuerchen oder Treppenstufen oder kleine Unterstände etc. fast nur noch grundsätzlich mit Beton gebaut?
Da wäre doch z.B. Steinwerk erstens optisch viel schöner und weniger langweilig (ausser vielleicht für Graffiti-Sprayer) und zweites weniger CO2-intensiv.