International
Schweiz

Mitglied einer belarussischen Sondereinheit vor St. Galler Gericht

Mitglied einer belarussischen Sondereinheit vor St. Galler Gericht

19.09.2023, 05:10
Mehr «International»

Am Kreisgericht Rorschach SG beginnt am Dienstag der Prozess gegen einen belarussischen Staatsbürger. Ihm wird die Beteiligung an der Erschiessung von Mitgliedern der Opposition des Lukaschenko-Regimes im Jahr 1999 vorgeworfen. Ein besonderer Artikel im Strafgesetzbuch macht die Anklage möglich.

Der Mann soll als Mitglied einer Spezialeinheit an der Ermordung von drei politisch engagierten Personen zumindest beteiligt gewesen sein. Er hatte gemäss Anklageschrift bereits 2019 bei seinem Asylantrag in der Schweiz ein Geständnis abgelegt. Heute lebt er als vorläufig Aufgenommener im Kanton St. Gallen.

Erstmals kommt der seit 2017 im Schweizer Strafgesetzbuch verankerte Artikel wegen Verschwindenlassens im Auftrag diktatorischer Regime zum Zug. Demnach kann auch hierzulande jemand angeklagt werden, wenn die Tat im Ausland begangen wurde. Der Gesetzesartikel gründet auf einem Uno-Übereinkommen. Die St. Galler Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Freiheitsvollzug, wobei ein Jahr zu vollziehen sei.

Hinter der Anzeige stehen zwei Angehörige der Opfer sowie Trial International, eine Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Genf. Die Verhandlung findet international Beachtung. Sie startet um 9 Uhr im Saal des Kantonsgerichts in St. Gallen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Streit mit Musk: Richter verfügt Sperrung von X in Brasilien

Ein Richter in Brasilien hat nach einem monatelangen Streit mit Tech-Milliardär Elon Musk die Sperrung von dessen Online-Plattform X angeordnet. Die Nationale Telekommunikationsbehörde solle die Anweisung binnen 24 Stunden umsetzen, ordnete Richter Alexandre de Moraes vom Obersten Bundesgericht an.

Zur Story