Schweizer Spitäler haben nach Informationen der «NZZ am Sonntag» auf mutmasslich geeignete Spenderlebern verzichtet. Die Organe wurden ins Ausland exportiert, während in der Schweiz Menschen auf der Warteliste starben, wie die Zeitung aufgrund von offiziellen Daten und Gesprächen mit Fachpersonen schrieb. Letztes Jahr hätten hierzulande 491 Personen auf eine Spenderleber gewartet. 133 Personen erhielten laut der Zeitung eine Transplantation. 36 Menschen auf der Warteliste seien gestorben. Gleichzeitig seien in den letzten zwei Jahren 20 Spenderlebern ins Ausland gegeben worden. «Wir haben hier tatsächlich ein Problem», zitierte die Zeitung den Direktor der Stiftung Swisstransplant, Franz Immer.
Der Schweizer Botschafter in Tel Aviv, Simon Geissbühler, hat nach Informationen von «SonntagsBlick» von Aussenminister Ignazio Cassis mehr Druck auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gefordert. Das schrieb die Zeitung mit Verweis auf Kreise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). In einem separat von der Zeitung veröffentlichten Interview sagte die für die Region zuständige Schweizer Botschafterin, Monika Schmutz Kirgöz: «Dass internationaler Druck etwas bewirken kann, können wir diese Woche sehen.» Sie verteidigte die Haltung der Schweiz: In einer immer lauter werdenden Welt, erreiche sie mehr, wenn sie ruhig handle, sagte die Botschafterin.
Die Schweiz hat gemäss der «SonntagsZeitung» derzeit keine Aufnahme von palästinensischen Flüchtlingen geplant. Die Evakuierung von Palästinenserinnen und Palästinensern ist «zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen», wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) der Zeitung mitteilte. In der Vergangenheit habe die Schweiz Tausende besonders schutzbedürftige Personen in die Schweiz geholt, schrieb die «SonntagsZeitung» Die Schweiz sei kein bevorzugtes Ziel für palästinensische Personen, teilte das SEM mit. Es beruft sich laut der Zeitung auf informelle Rückmeldungen aus den Bundesasylzentren. Asylsuchende Palästinenserinnen und Palästinenser würden nicht separat erfasst und die Statistiken nach Staatsangehörigkeit geführt.
Die Schweiz muss laut der Chefin des Bundesamts für Polizei (Fedpol), Eva Wildi-Cortés, «jetzt entschlossen und gezielt» gegen die organisierte Kriminalität handeln. Sie brachte in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» die Beweislastumkehr bei Geldwäscherei ins Spiel. Dieses Prinzip kenne Italien, sagte die Fedpol-Chefin. Bei einem Verdacht muss demnach bewiesen werden, dass das Geld aus legalen Quellen stammt. Andernfalls fliesse das Geld an die Staatskasse. Auf die Frage, ob sie das auch in der Schweiz einführen wolle, antwortete die Fedpol-Chefin: «Wir prüfen laufend, welche Änderungen auf Gesetzesebene die operative Arbeit effizienter gestalten könnten.»
Fachpersonen haben laut der «SonntagsZeitung» eine bessere gesundheitliche Versorgung von Pflegekindern gefordert. Verschiedene Fachgesellschaften veröffentlichten unter der Leitung von Entwicklungspädiater Oskar Jenni und Psychologin Maria Mögel Empfehlungen zur bestmöglichen Gesundheitsversorgung von fremdplatzierten Kindern, wie die Zeitung schrieb. So brauche es eine Vernetzung des Helfersystems. Denn in jedem Fall gebe es viele Akteure. «Eine medizinische und psychische Standortbestimmung wäre bei Erstunterbringungen oder bei einem Wechsel zentral», sagte Jenni. Auch sollte jedes Kind eine feste medizinische Bezugsperson haben.
Nach den Resultaten zur Sprachkompetenz von Schülerinnen und Schülern hat die Präsidentin des Dachverbands der Schweizer Lehrpersonen das Frühfranzösisch zur Diskussion gestellt. Französisch müsste künftig anders als Englisch unterrichtet werden, sagte Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) in einem Interview mit «SonntagsBlick». «Die Resultate sind beunruhigend und ein Hinweis darauf, dass Anpassungen vorgenommen werden müssen», sagte sie. In der Politik und auch beim LCH müsse «ernsthaft diskutiert werden, wie die zukünftige Haltung zum Fremdsprachenunterricht aussehen soll», sagte Rösler. Sie erwarte einen intensiven Prozess, da die Situation je nach Kanton sehr unterschiedlich sei.
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Der Dachverband Physioswiss will laut «Le Matin Dimanche» mit einer Kampagne den wissenschaftlich belegten Beitrag der Physiotherapie zum Gesundheitssystem aufzeigen. Die Branche könne die Gesundheitskosten senken, sagte Osman Besic, Geschäftsführer von Physioswiss zur Zeitung. Die Kampagne starte am Montag. Sie basiere auf einer Studie, welche die Auswirkungen von Physiotherapie auf rund 20 Krankheiten analysiert habe. Dazu zählten demnach auch Krebs oder psychische Störungen. «Physiotherapie wird in 76 Prozent der analysierten klinischen Richtlinien empfohlen», sagte Besic zur Zeitung.
Dem Casino Davos drohen nach Angaben von «SonntagsBlick» Strafzahlungen in Millionenhöhe. Die Eidgenössische Spielbankenkomission (ESBK) verlangt über 970'000 Franken vom Casino «wegen Verletzung von Sozialschutzvorschriften», wie die Kommission der Zeitung mitteilte. Es gehe um die mutmassliche Missachtung gesetzlicher Vorgaben bei Onlinespielen. Noch sei die im Oktober verhängten Sanktion aber nicht rechtskräftig. Das Casino Davos ficht sie laut «SonntagsZeitung» vor Bundesverwaltungsgericht an. Auf Anfrage der Zeitung, weshalb das Casino die Vorwürfe zurückweise, antworteten die Verantwortlichen gemäss «SonntagsBlick» nicht.
Nach einer internen Untersuchung der Sortenorganisation Tilsiter um rund 100'000 fehlende Franken ist es nach Angaben der «SonntagsZeitung» zu keiner Strafanzeige gekommen. Bei der Gesellschafterversammlung am 6. Mai sei der Vorwurf der «nicht geschäftsmässig begründeten Aufwände der Geschäftsführung» aufgekommen, schrieb die Zeitung. Zuvor hatten demnach das Portal «Inside Paradeplatz» und das «St. Galler Tagblatt» darüber berichtet. Die Abklärung der Revisionsstelle sei bereits am Tag nach der Versammlung abgeschlossen gewesen, schrieb die «SonntagsZeitung». Zum Verbleib der Aufwände wollte der interimistische Geschäftsführer Otmar Hofer demnach keine Auskünfte geben. Nach abgeschlossener Untersuchung habe man sich «mit dem ehemaligen Geschäftsführer geeinigt und Stillschweigen vereinbart», sagte er zur Zeitung. (sda/con)
Deshalb kann ich verstehen, dass man hier etwas kritischer ist.
In Zukunft wird es eher das Ziel sein Leute zurück in ihre ursprüngliche Heimat zu bringen als sie aktiv in die Schweiz zu holen oder zu lassen.
Dies ist für alle Beteiligten die beste Lösung und wird wohl auch von allen am meisten akzeptiert.
Hier müsste man zwingend wissen ob diese Spendelebern welche ins Ausland gingen bei den auf der Warteliste verstorbenen gepasst hätten.
Falls ja, möchte ich gerne wissen warum man diese nicht diesen gegeben hat.