Für viele gehört eine Zigarette zur Entspannung dazu. Und gerade im Urlaub möchte man sich diese wohl nicht nehmen lassen. Nach einem guten Essen, zu einem Drink, morgens nach dem Frühstück mit der ersten Tasse Kaffee.
Wer nicht raucht, leidet jedoch mitunter am Qualm, der vom Nachbartisch herübergeweht kommt, vor allem für Kinder oder Menschen mit Erkrankungen kann das unangenehm sein.
In Spanien könnte bald Schluss sein mit Zigaretten auf Café-Terrassen oder bei Open-Air-Konzerten. Das Kabinett in Madrid hat einen Entwurf für ein strengeres Anti-Tabak-Gesetz auf den Weg gebracht. Ziel ist es, Minderjährige zu schützen, Passivrauchen zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu stärken.
Das Rauchverbot würde auf Terrassen von Bars und Restaurants gelten, sowie bei Festivals, Konzerten, auf Spielplätzen, in Sport- und Kultureinrichtungen. E-Zigaretten und Vapes werden erstmals genauso behandelt wie Tabak – Minderjährige dürfen sie nicht nutzen, Einweg-Geräte sollen verschwinden. Ausserdem soll eine 15-Meter-Zone um Eingänge zu öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kliniken und Sportstätten errichtet werden, in denen man nicht mehr rauchen darf.
Eine heimliche Zigarette sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn mit der Verabschiedung des Gesetzes drohen hohe Strafen. Besonders streng wird Werbung für Zigaretten und Vapes geahndet. Wer für Tabakwaren wirbt – sei es auf Social Media oder beispielsweise in Bars – riskiert Bussgelder von bis zu 600'000 Euro, heisst es bei «Nachrichten Spanien».
An Jugendliche unter 18 Jahren spricht das Gesetz ein eindeutiges Konsumverbot aus. Verstösse durch Minderjährige werden künftig mit Geldstrafen geahndet, die direkt den Eltern auferlegt werden. Eine neue Beobachtungsstelle soll den Kampf gegen Tabak koordinieren und Daten dazu liefern, schreibt das «Mallorca Magazin».
Bei der Aussicht auf so ein Gesetz jubeln jedoch nicht alle. Spaniens Hotel- und Gaststättenverbände finden das Verbot auf Terrassen «übertrieben». Sie fürchten Einbussen beim Tourismus – und warnen, der Qualm könnte dann in Wohnungen wandern, weil weniger draussen geraucht werde.
Seit dem ersten Anti-Tabak-Gesetz 2005 ist der Zigarettenverkauf laut Statistik stark gesunken. Für die sozialistische Regierung reicht das aber nicht: Sie will vor allem verhindern, dass junge Leute überhaupt mit Rauchen oder Vapen anfangen.
Wenn alles klappt, soll das Gesetz nach Zustimmung des Parlaments 2025 verabschiedet werden. Nach einer Übergangsfrist könnten die Regeln 2026 greifen.