International
Spanien

Bis zu 600'000 Euro Strafe: Spanien greift gegen Rauchen durch

Raucherin in Spanien, am Strand, im Urlaub. (cpf)
In Spanien hat es sich bald ausgeschlotet – zumindest in einem grossen Teil des öffentlichen Raumes.Bild: imago-images.de

Bis zu 600'000 Euro Strafe: Spanien greift gegen Rauchen durch

Rauchen auf der Bar-Terrasse? Könnte in Spanien bald Geschichte sein: Die Regierung plant ein striktes Anti-Tabak-Gesetz – mit hohen Strafen.
11.09.2025, 22:2411.09.2025, 23:33
Kathrin Martens / watson.de
Mehr «International»

Für viele gehört eine Zigarette zur Entspannung dazu. Und gerade im Urlaub möchte man sich diese wohl nicht nehmen lassen. Nach einem guten Essen, zu einem Drink, morgens nach dem Frühstück mit der ersten Tasse Kaffee.

Wer nicht raucht, leidet jedoch mitunter am Qualm, der vom Nachbartisch herübergeweht kommt, vor allem für Kinder oder Menschen mit Erkrankungen kann das unangenehm sein.

In Spanien könnte bald Schluss sein mit Zigaretten auf Café-Terrassen oder bei Open-Air-Konzerten. Das Kabinett in Madrid hat einen Entwurf für ein strengeres Anti-Tabak-Gesetz auf den Weg gebracht. Ziel ist es, Minderjährige zu schützen, Passivrauchen zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu stärken.

Rauchverbot in Spanien: Das steckt drin im neuen Gesetz

Das Rauchverbot würde auf Terrassen von Bars und Restaurants gelten, sowie bei Festivals, Konzerten, auf Spielplätzen, in Sport- und Kultureinrichtungen. E-Zigaretten und Vapes werden erstmals genauso behandelt wie Tabak – Minderjährige dürfen sie nicht nutzen, Einweg-Geräte sollen verschwinden. Ausserdem soll eine 15-Meter-Zone um Eingänge zu öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kliniken und Sportstätten errichtet werden, in denen man nicht mehr rauchen darf.

Eine heimliche Zigarette sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn mit der Verabschiedung des Gesetzes drohen hohe Strafen. Besonders streng wird Werbung für Zigaretten und Vapes geahndet. Wer für Tabakwaren wirbt – sei es auf Social Media oder beispielsweise in Bars – riskiert Bussgelder von bis zu 600'000 Euro, heisst es bei «Nachrichten Spanien».

An Jugendliche unter 18 Jahren spricht das Gesetz ein eindeutiges Konsumverbot aus. Verstösse durch Minderjährige werden künftig mit Geldstrafen geahndet, die direkt den Eltern auferlegt werden. Eine neue Beobachtungsstelle soll den Kampf gegen Tabak koordinieren und Daten dazu liefern, schreibt das «Mallorca Magazin».

Widerstand aus der Gastro gegen Rauchverbot

Bei der Aussicht auf so ein Gesetz jubeln jedoch nicht alle. Spaniens Hotel- und Gaststättenverbände finden das Verbot auf Terrassen «übertrieben». Sie fürchten Einbussen beim Tourismus – und warnen, der Qualm könnte dann in Wohnungen wandern, weil weniger draussen geraucht werde.

Seit dem ersten Anti-Tabak-Gesetz 2005 ist der Zigarettenverkauf laut Statistik stark gesunken. Für die sozialistische Regierung reicht das aber nicht: Sie will vor allem verhindern, dass junge Leute überhaupt mit Rauchen oder Vapen anfangen.

Wenn alles klappt, soll das Gesetz nach Zustimmung des Parlaments 2025 verabschiedet werden. Nach einer Übergangsfrist könnten die Regeln 2026 greifen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Als Rauchen noch als vornehm galt
1 / 31
Als Rauchen noch als vornehm galt
John Lennon 1969 in Toronto, Kanada. Es weht damals noch ein anderer Wind um rauchende Promis. Niemand stört sich gross daran, dass die Stars paffen – für die Nachteile des Tabakkonsums gibt es nicht so ein Bewusstsein wie heute.
quelle: zuma dukas dukas / ?? 2005 by jeff goode/toronto star
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Es hat sich ausgequalmt – gelingt unserer Redakteurin der Rauchstopp?
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
148 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Menü 1 mit Suppe
11.09.2025 22:49registriert April 2018
Bei dem Bild schau ich als letztes auf die Zigarette 😅
10515
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pandas
12.09.2025 00:17registriert April 2019
Jedwedes ungewollte einatmen von Passivrauch, ist eklig und ungesund. Im ÖV obwohl Raucherzonen, die Zigarette kurz vor dem Einstieg auf den Boden werfen und im ÖV ausatmen.
7650
Melden
Zum Kommentar
avatar
Grund—er
11.09.2025 22:29registriert März 2019
Find ich gut. Und das sag ich als Raucher ☺️
11294
Melden
Zum Kommentar
148
Lukaschenko lässt 52 politische Häftlinge frei
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat nach Verhandlungen mit den USA mehr als 50 politische Häftlinge freigelassen und abgeschoben.
Zur Story