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Als Vergeltung für den Selbstmordanschlag in Istanbul hat die Türkei einen Grossangriff auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien gemeldet. Ankara sprach von 200 getöteten IS-Kämpfern. An diesen Angaben gab es Zweifel.
Davutoğlu: 200 IŞİD mensubu öldürüldü! CANLI - https://t.co/etT4LqmEQQ pic.twitter.com/suPxTdxw9d
— Medyafaresi.com (@medyafaresi) 14. Januar 2016
Bei dem Panzer- und Artilleriebeschuss auf die Dschihadisten in den Nachbarländern Irak und Syrien seien rund 200 IS-Kämpfer getötet worden, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag.
BREAKING: PM says Turkish artillery attacked IS positions in Iraq, Syria in retaliation for Istanbul bombing; 200 militants killed.
— The Associated Press (@AP) 14. Januar 2016
Die als zuverlässig geltende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, türkische Artillerie habe nahe der Grenze den syrischen Ort Ghasal und andere Dörfer beschossen. Damit habe sie islamistische Rebellen und turkmenische Gruppen im Kampf gegen den IS unterstützt, sagte der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abdelrahman, der Nachrichtenagentur dpa. Hohe Verluste aufseiten der Extremisten habe es nicht gegeben.
Die dem IS nahestehende Nachrichtenagentur Al-Amak meldete, die türkische Armee habe Ghasal mit zehn Granaten beschossen, nachdem der Ort vom IS eingenommen worden sei.
Aus dem Nordirak lagen keine Informationen über türkische Angriffe vor. Der Sprecher des kurdischen Peschmerga-Ministeriums, Halgurd Hikmat, sagte, es habe im Nordirak keine türkischen Angriffe geben.
Am Dienstag hatte ein Selbstmordattentäter in Istanbul zehn Deutsche mit in den Tod gerissen. Die türkische Regierung macht den «IS» für den Anschlag verantwortlich. Die Terrormiliz hat sich allerdings nicht dazu bekannt.(rar/sda)