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Syrien

Syrien: Erstmals seit 2016 greifen russische Kampfflugzeuge Aleppo an

Smoke rises amid fighting between opposition factions and Syrian government troops in Majdaliya, Aleppo countryside, Syria, Thursday, Nov. 28, 2024. (AP Photo/Ghaith Alsayed)
Syriens Verbündeter Russland habe ein Viertel im Westen der Stadt angegriffen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.Bild: keystone

Erstmals seit 2016 greifen russische Kampfflugzeuge Aleppo an

30.11.2024, 09:3630.11.2024, 16:42
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Um den Vormarsch von Rebellen in Aleppo zu verhindern, haben russische Kampfflugzeuge Aktivisten zufolge in der Nacht zum ersten Mal seit 2016 wieder Ziele in der syrischen Millionenstadt angegriffen. Syriens Verbündeter Russland habe ein Viertel im Westen der Stadt angegriffen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die Rebellen hätten mittlerweile grosse Teile Aleppos unter ihre Kontrolle gebracht. Sie kontrollierten dort nun auch Regierungsgebäude und Gefängnisse, berichtete die Beobachtungsstelle. Die Organisation mit Sitz in Grossbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Informanten vor Ort.

Regierungstruppen haben sich demnach in einen Vorort der Stadt zurückgezogen. Auch der Gouverneur und Polizeipersonal hätten das Stadtzentrum verlassen, hiess es.

Eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistenorganisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hatte in dieser Woche bei einer Offensive im Nordwesten des Landes überraschend grosse Gebietsgewinne erzielt. Vor dem Eindringen in Aleppo hatten die Rebellen bereits Dutzende Orte in der Umgebung von Idlib und westlich von Aleppo unter ihr Kontrolle gebracht.

Bei den Gefechten wurden den Aktivisten zufolge bisher 301 Menschen getötet. Darunter seien auch 28 Zivilisten gewesen.

Russland hatte 2015 in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen und trug mit seiner überlegenen Luftwaffe dazu bei, dass Präsident Baschar al-Assad seine wankende Machtstellung wieder festigen konnte. Inzwischen kontrolliert seine Regierung wieder zwei Drittel des Landes. Wegen des Ukraine-Kriegs verringerte Moskau aber ab 2022 seine Truppenpräsenz in Syrien. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht. (sda/dpa)

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54 Kommentare
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mrmikech
30.11.2024 09:45registriert Juni 2016
Aber ich dachte, Putin ist vehement dagegen, wenn sich andere Länder in innere Angelegenheiten einmischen? Warum ist die russische Armee dann aktiv in Syrien?

Dazu: Wir bekommen viele Flüchtlinge aus diesem Krieg. Könnte Köppel vielleicht mit Putin reden, damit Russland aufhört, in anderen Ländern zu kämpfen? Dann würden wir nicht noch mehr Flüchtlinge bekommen – das ist doch so wichtig für die SVP, oder?

Immer die Ursache angehen, nicht die Folgen. Danke.
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