International
Syrien

US-Luftangriffe in Somalia: Führende IS-Mitglieder eliminiert

Somalia map. Source: "World reference atlas"

[url=/search/lightbox/5890567][IMG]http://farm4.static.flickr.com/3574/3366761342_e502f57f15.jpg?v=0[/IMG][/url]
Die USA und Somalia haben in einer abgestimmten Operation mehrere führende IS-Mitglieder getötet.Bild: E+

USA greifen IS in Somalia an – Schlüsselfiguren eliminiert

07.02.2025, 13:38
Mehr «International»

Die USA haben bei Luftangriffen auf den Norden von Somalia nach Angaben aus beiden Ländern führende Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Wie die Regierung der am Horn von Afrika gelegenen Region Puntland am Sonntag erklärte, führten diese zur «Neutralisierung von Schlüsselfiguren» innerhalb des IS, die somalische Zentralregierung sprach von einem mit Washington «abgestimmten Vorgehen».

US-Präsident Donald Trump hatte die Angriffe zuvor bekanntgegeben und erklärt, «viele Terroristen» seien getötet worden.

Die Angriffe trafen die Gebirgsregion Golis im Norden Somalias, in der Streitkräfte der halbautonomen Region Puntland seit Ende Dezember in einer gross angelegten Offensive gegen den IS vorgehen. Die Dschihadisten sollen sich in Golis verschanzt haben.

«Tiefe Dankbarkeit»

In einer Erklärung der somalischen Regierung hiess es, der «zwischen somalischen und der US-amerikanischen Regierung abgestimmte» Einsatz habe sich gegen «hochrangige Führer des IS» gerichtet.

epa11413337 President Hassan Sheikh Mohamud of Somalia attends the opening plenary session of the Summit on Peace in Ukraine, in Stansstad near Lucerne, Switzerland, 15 June 2024. International heads  ...
Hassan Sheikh Mohamud dankt den USA und spricht von einer «starken Sicherheitspartnerschaft».Bild: keystone

Der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamud wurde nach offiziellen Angaben am Samstagabend von den Angriffen durch die USA informiert. Demnach stärkten diese die «starke Sicherheitspartnerschaft» zwischen Mogadischu und Washington. Mohamud drückte am Sonntag im Onlinedienst X den USA seine «tiefe Dankbarkeit» aus und fügte an: «Der Terrorismus wird weder im Bundesstaat Puntland noch in ganz Somalia Freunde oder Rückzugsorte finden.»

Von der Regionalregierung in Puntland hiess es, die Teilnahme der USA am Kampf gegen die USA sei von «unschätzbarem» Wert. Sie drückte ihre «ehrlich empfundene Dankbarkeit» für die Luftangriffe aus, machte jedoch keine weiteren Angaben dazu.

US-Präsident Trump hatte am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social erklärt, er habe «Präzisions-Luftangriffe» auf ein hochrangiges, für Angriffe des IS zuständiges Mitglied sowie «andere Terroristen», die das IS-Mitglied in Somalia rekrutiert und angeführt habe, angeordnet. Bei dem Angriff seien «viele Terroristen» getötet worden.

Präsenz in Somalia gering

Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Samstag – wie später die somalischen Behörden – in einer Erklärung von Angriffen auf IS-Mitglieder im Golis-Gebirge in Puntland geschrieben. Nach einer ersten Einschätzung seien «mehrere Angreifer getötet» worden, aber keine Zivilisten zu Schaden gekommen. Die USA seien «stets bereit, Terroristen zu finden und zu eliminieren, die die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten bedrohen».

Die Präsenz des IS in Somalia ist im Vergleich zur ebenfalls islamistischen Schebab-Miliz, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahesteht, relativ gering. Die Uno hatte zuletzt aber vor wachsenden Aktivitäten von mit dem IS verbündeten Gruppen gewarnt.

Trump schrieb zu den Angriffen am Samstag: «Die Botschaft an Isis und alle anderen, die Amerikaner angreifen wollen, lautet: 'Wir werden euch finden, und wir werden euch töten'», schrieb Trump. Er verwendete dabei die in den USA weiterhin gebräuchliche Abkürzung für die Dschihadistenmiliz IS.

In der US-Südstaatenmetropole New Orleans hatte in der Silvesternacht ein mutmasslicher IS-Sympathisant einen Anschlag auf eine viel besuchte Strasse in einem Ausgehviertel verübt. Der Mann war mit einem Auto in eine Menschenmenge gereist, 14 Menschen wurden dabei getötet. In seinem Fahrzeug wurde eine IS-Fahne gefunden, der Mann hatte dem IS zudem in mehreren Videos die Treue geschworen. (sda/afp/thw)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
IS-Anhänger überfällt Supermarkt in Südfrankreich
1 / 16
IS-Anhänger überfällt Supermarkt in Südfrankreich
Ein mutmasslicher Anhänger der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») hat am 23. März 2018 in Südfrankreich in einem Supermarkt um sich geschossen und Geiseln genommen. Dabei wurden zwei Menschen getötet.
quelle: ap/la depeche du midi
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wie Medien ihre Themen auswählen – ein Erklärungsversuch
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
    «Ein Keulenschlag für die Winzer»: Paris warnt vor «idiotischem» Handelskrieg
    US-Präsident Trump will die Preise für französischen Wein und Champagner durch Strafzölle verdreifachen. Aufgebrachte Winzer machen auch die EU verantwortlich.

    Sie sei gerade aus den Reben zurückgekommen, als sie die Neuigkeit gehört habe, erzählt Winzerin Sophie Kessler-Matière. «Ein amerikanischer Strafzoll von 200 Prozent, und das in unserem Hauptexportmarkt, das klingt schon fast surreal», meint die langjährige Vorsteherin des Provence-Weingutes Château Calissanne. «Zuerst dachte ich, die Amerikaner hätten eine Null zu viel angehängt.»

    Zur Story