Bei schweren Kämpfen in der Nähe von Aleppo zwischen Truppen der syrischen Regierung und Einheiten der Al-Nusra-Front sollen mehr als 70 Personen getötet worden sein. Die Kämpfe sollen sich im strategisch wichtigen Ort Khan Toumane zugetragen haben.
Die Al-Nusra-Front mit Verbindungen zu Al-Kaida habe Freitag früh den Ort Khan Toumane und umliegende Dörfer nahe Aleppos nach eintägigen Kämpfen eingenommen. Auf Seiten der Terrormiliz seien 43 Personen, bei den Einheiten des syrischen Regimes 30 Kämpfer getötet worden, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London am Freitag mit.
Die Einnahme der Ortschaften durch die Terrormilizen zeige, dass die Verteidigungslinien der Regierungseinheiten im Süden von Syriens zweitgrösster Stadt auf dem Rückzug seien, sagte Rami Abdel Rahmane, Direktor der Beobachtungsstelle.
Noch im vergangenen Dezember hatten syrische Truppen die Al-Nusra-Milizen von Khan Toumane vertrieben. Der Ort liegt rund zehn Kilometer südwestlich von Aleppo, wo noch bis Samstag früh eine Feuerpause in Kraft ist.
In Syrien gehen die Kämpfe trotz regionalen Feuerpausen weiter. Erst am Donnerstag gab es Informationen, wonach bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im Norden des Landes rund 30 Personen getötet worden sein sollen. Falls das Camp bewusst als Ziel ausgesucht worden sei, könnte es sich laut UNO-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien um ein Kriegsverbrechen handeln.
Die Sicherheitsberaterin von US-Präsident Barack Obama, Susan Rice, äusserte sich am Donnerstag schockiert und erklärte, für einen solchen Angriff auf Zivilisten gebe es keine Rechtfertigung. Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini sprach von einer schweren Verletzung humanitären Völkerrechts. (sda/dpa)