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Brasilien zerschlägt Firma, die illegales Gold in die Schweiz exportierte

Brasilien zerschlägt Millionen-Unternehmen, das illegales Gold in die Schweiz exportierte

In Brasilien konnte die Polizei in Zusammenarbeit mit der Bundesstaatsanwaltschaft ein millionenschweres Unternehmen zerschlagen, das Gold aus illegalem Bergbau exportierte.
17.02.2023, 19:1814.04.2023, 14:50
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Die brasilianische Bundespolizei konnte 2 Milliarden Reais (356 Millionen Schweizer Franken) beschlagnahmen, die aus dem Verkauf von Gold aus illegalem Bergbau im Amazonasgebiet stammen.

A miner shows gold he extracted illegally as he leaves the Yanomami Indigenous territory ahead of expected operations against illegal mining in Alto Alegre, Roraima state, Brazil, Tuesday, Feb. 7, 202 ...
Ein Bergmann zeigt Gold, das er in Brasilien illegal abgebaut hat, 7. Februar 2023.Bild: keystone

In einer Erklärung gab die Polizei bekannt, dass die goldexportierende Organisation ein Unternehmen mit Sitz in den USA angegeben hätte, um ihre Geschäfte legitim erscheinen zu lassen. Es handle sich paradoxerweise um ein Unternehmen, das den Export von illegal gewonnenen Gold überwache – unter anderem nach Italien, Hongkong, in die Vereinigte Arabische Emirate und in die Schweiz.

Schweiz – die Drehscheibe des globalen Goldgeschäfts

Die Schweiz spielt beim internationalen Goldhandel eine bedeutende Rolle – sowohl beim Import als auch beim Re-Export. Dies, obwohl die letzte Goldmine im Tessiner Dörfchen Sessa vor über 60 Jahren – im Jahr 1961 – geschlossen wurde.

Heute wird hierzulande bis zu 70 Prozent des weltweiten Goldes verarbeitet. Vier von den sechs grössten und bedeutendsten Raffinerien liegen in der Schweiz, drei davon im Tessin. Zu den Abnehmern des Goldes zählt neben der Uhren- und Schmuckindustrie, Zentralbanken, Technologieunternehmen sowie Privatanleger.

Einer der wichtigsten Goldpartner ist: Brasilien. Gemäss brasilianischer Exportstatistik ist die Schweiz viertgrösste Importeurin von brasilianischem Gold. Im Jahr davor zählte die Schweiz nach Kanada zur zweitgrössten Importeurin.

Amazonas – der riesige Goldschatz

Die goldenen Schätze liegen in Brasilien unter der Erde und in den Flüssen des Amazonas. Der Goldabbau ist lukrativ – nicht aber für die Umwelt und die Arbeiter. Im Schlamm – in den sogenannten Goldgräben – suchen illegale Goldgräber nach Goldstaub. Oft werden bei der Suche giftige Stoffe, wie etwa Quecksilber eingesetzt, um Gold aus der Erde zu lösen.

Dredging barges operated by illegal miners converge on the Madeira river, a tributary of the Amazon river, searching for gold, in Autazes, Amazonas state, Brazil, Thursday, Nov.25, 2021. Hundreds of m ...
Schiffe von illegalen Goldgräbern reihen sich auf dem Fluss Madeira, einem Nebenfluss des Amazonas aneinander, 25. November 2021.
bild: keystone
A dredging barge operated by illegal miners searching for gold navigates the Madeira River, in Nova Olinda, Amazonas state, Brazil, Friday, Nov. 26, 2021. Hundreds of barges of illegal gold miners are ...
Illegale Goldgräber auf einem Transporter im Madeira-Fluss.Bild: AP

Der gefährliche Stoff hat fatale Folgen für die Umwelt, die Tiere sowie für die Menschen – er verschmutzt die Böden und das Wasser und beeinträchtigt die Landwirtschaft, Fischerei sowie das Leben der indigenen Bevölkerung. Zahlreiche Yanomami, die im Regenwald leben, sind in Folge von Unterernährung gestorben. Quecksilbervergiftungen führen zudem zu schlimmen Gesundheitsproblemen, wie etwa chronischen Schäden an Organen oder des Nervensystems sowie Hirnschäden bei Ungeborenen.

FILE - An Indigenous man with the phrase painted on its back that reads in Portuguese "Mining Kills," participates in a protest against the increase of mining activities that are encroaching ...
Auf dem Rücken eines indigenen Mannes steht in roter Farbe auf Portugiesisch: «Bergbau tötet». Bild: AP

Die Bergarbeiter machen Gold zu Geld – und leben trotzdem an der Armutsgrenze. Wie der Spiegel berichtet, gewinnen die illegalen Arbeiter rund 60 Kilogramm Gold pro Monat – auf dem Weltmarkt sind solche Mengen Millionen wert.

Umweltaktivisten vs. Bolsonaro

Zu den «Garimpeiros» – den illegalen Bergbauern – zählte einst auch der Vater des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Er tolerierte den illegalen Goldabbau in indigenen Gebieten – und wollte den Goldbau kurz vor seiner Abwahl weiter ausbauen. Die Hilferufe der Yanomami ignorierte er. Die Wut auf Bolsonaros Umweltpolitik entzündete sich jeweils auf den Strassen Brasiliens.

Ohnehin zeichnete sein Amtseintritt den Beginn einer Abwärtsspirale der Umweltpolitik – besonders die Abholzung erreichte Rekordwerte. Dies ausgerechnet im Amazonas-Regenwald, einem Gebiet, das als sogenanntes Kippelement gilt, welches das Weltklima aus dem Gleichgewicht bringen kann.

Die Untersuchungen der Polizei begannen noch unter der Führung Bolsonaros im Jahr 2021.

Im Oktober letzten Jahres fanden in Brasilien Neuwahlen statt. Lula da Silva konnte sich gegen Bolsonaro durchsetzen. Er versprach, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. (cst)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Firefly
17.02.2023 19:49registriert April 2016
Wieso ist die Schweiz eigentlich immer dabei wenn es um illegales Geld geht?

Leider muss ich mich da immer und immer wieder für unser Land schämen.
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Lil-Lil
17.02.2023 20:19registriert Februar 2021
Ich warte mit etwas Häme auf die Kommentare der Rechten, die Bolsonaro, Trump und Co immer dafür bewundert haben, wie sie den Sumpf der Korruption angeblich austrocknen. Ja, es ist nicht leicht, einen Irrtum zuzugeben..
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Marc Hubertus
17.02.2023 19:25registriert Januar 2022
Bin gespannt auf die Reaktion der Rechten inklusive Journalisten, welche nach der Wahl von Lula noch immer manipulierte Verurteilung von Lula ins Gespräch brachte.
Was die Schweiz anbelangt, wieviele Millionen an Schwarz- und Korruptionsgelder der Rechten aus Brasilien liegen noch immer bei den Banken?
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