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Kuwait führt nach IS-Anschlag auf Moschee DNA-Datenbank für alle Einwohner ein – für eine falsche Probe gibt's 7 Jahre Haft

Beim Anschlag am Freitag waren 27 Menschen getötet und über 220 verletzt worden.
Beim Anschlag am Freitag waren 27 Menschen getötet und über 220 verletzt worden.Bild: RAED QUTENA/EPA/KEYSTONE

Kuwait führt nach IS-Anschlag auf Moschee DNA-Datenbank für alle Einwohner ein – für eine falsche Probe gibt's 7 Jahre Haft

01.07.2015, 20:1501.07.2015, 20:34
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Nach dem schweren Anschlag auf eine schiitische Moschee will Kuwait mit verpflichtenden DNA-Tests für die gesamte Bevölkerung künftig die Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden stärken.

Mit einem am Mittwoch verabschiedeten Gesetz ermächtigte das Parlament das Innenministerium zur Einrichtung einer Datenbank, in der die genetischen Informationen aller 1.3 Millionen Kuwaiter und der 2.9 Millionen Ausländer im Land gespeichert werden sollen. Das Gesetz ermöglicht den Sicherheitsbehörden zudem schnellere Festnahmen nach Verbrechen.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich inmitten der Betenden in die Luft gesprengt – die Terrormiliz IS übernahm die Verantwortung.
Ein Selbstmordattentäter hatte sich inmitten der Betenden in die Luft gesprengt – die Terrormiliz IS übernahm die Verantwortung.Bild: STRINGER/REUTERS

Das Parlament genehmigte zudem Nothilfen in Höhe von umgerechnet rund 380 Millionen Franken zur Finanzierung der Massnahmen. Wer die Abgabe einer DNA-Probe verweigert, dem drohen dem Gesetz zufolge ein Jahr Haft und eine Strafe von rund 30'000 Franken.

Falsche Probe = 7 Jahre Haft

Die Abgabe einer falschen Probe wird mit einer Haftstrafe von sieben Jahren geahndet. «Wir sind zu fast allem bereit, was die Sicherheit in diesem Land verbessert», sagte der Abgeordnete Dschamal al-Omar.

Beim Anschlag am vergangenen Freitag hatte ein saudiarabischer Attentäter 26 Menschen in den Tod gerissen und 227 weitere verletzt. Die Behörden nahmen seitdem fünf Verdächtige fest.

Zum Attentat bekannte sich der Islamische Staat (IS). Die Dschihadistenmiliz greift im Irak, aber auch in Saudi-Arabien immer wieder Schiiten an, die sie als Ungläubige betrachtet. (tat/sda/afp)

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