Im zentralafrikanischen Kamerun haben Bewaffnete bei einem nächtlichen Angriff auf ein Dorf mindestens 25 Menschen getötet. Der Angriff ereignete sich im Ort Egbekaw in Mamfe in der Region Süd-West, wo englischsprachige Separatistengruppen für die Abspaltung vom mehrheitlich französischsprachigen Land kämpfen. «Wir haben heute Morgen gegen 3.30 Uhr Schüsse gehört», sagte der örtliche Verwalter, Jean Mikala. «Die Terroristen haben geschossen. Sie töteten mindestens 25 Menschen, und etwa sieben Personen wurden schwer verwundet. Etwa zehn Häuser wurden niedergebrannt», sagte er.
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— KOUAM JOEL HONORE (@honore123) November 6, 2023
Unidentified men killed and burned houses in #Mamfe this early morning. Close sources are saying more than dozen killed in Egbekaw- Mamfe, in the Manyu Division of the south west region of Cameroon this morning. pic.twitter.com/nuRUM6hwpZ
Der Minister für besondere Aufgaben im Präsidialamt, Arrey Nkongo Mingot, nannte es «inakzeptabel, dass Männer, Frauen und Kinder auf diese Weise im Schlaf getötet werden». Im Mai waren bei einem Anschlag in Muea in der Region Süd-West drei Menschen getötet worden.
Die Mehrheit von Kameruns rund 23 Millionen Einwohnern spricht Französisch, die Regionen Nord-West und Süd-West nahe der Grenze zu Nigeria sind dagegen vorwiegend englischsprachig. Die Anglophonen fühlen sich etwa in der Bildung und Verwaltung benachteiligt. 2017 eskalierte der Konflikt nach der Niederschlagung friedlicher Proteste. Separatisten kämpfen seitdem für die Unabhängigkeit der englischsprachigen Bevölkerung und fordern einen eigenen Staat.
Nach Angaben internationaler Organisationen wurden mehr als 6000 Menschen seit 2017 getötet und mehr als eine Million zur Flucht gezwungen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen haben sowohl Separatisten als auch Soldaten schwere Verbrechen verübt. (sda/dpa)