Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) wehrt sich gegen Kritik am Grosseinsatz der Polizei, um die mutmassliche Löwin in Kleinmachnow zu finden. «Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität», sagte Stübgen der Deutschen Presse-Agentur. «Nach den ersten Hinweisen konnte nicht ausgeschlossen werden, dass wir es mit einem Raubtier zu tun haben – und es wäre auch nicht das erste gefährliche Tier gewesen, das in unserer Region ausgerissen ist.» Die Massnahmen seien daher «absolut angemessen» gewesen. Er danke allen beteiligten Einsatzkräften.
30 Stunden lang hatte die Polizei mit Jägern und anderen Experten im Raum Kleinmachnow in Brandenburg und im Süden Berlins nach einem Wildtier gesucht. Am Einsatz mit Hubschraubern, Drohnen und mehreren Hundert Einsatzkräften gab es etwa von Heiko Teggatz, Vizechef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Kritik. «Bei diesem Einsatz handelt es sich zweifelsfrei um die teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat», sagte Teggatz der «Bild»-Zeitung. Er schätzt, dass die Kosten schnell bei 100'000 Euro liegen könnten und das Geld «verpufft» sei. Weil der Einsatz noch nicht ausgewertet sei, könnten derzeit keine Aussagen zu den Gesamtkosten gemacht werden, teilte das Innenministerium mit.
Nach einem Video und einer Beobachtung durch Polizisten gingen die Beamten davon aus, dass dort eine Löwin unterwegs sein könnte. Am Freitag wurde die grossangelegte Suche jedoch beendet, weil sich nach Angaben des Bürgermeisters von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), und der Polizei keine Hinweise auf eine Löwin fanden. Die Behörden sahen keine akute Gefahr mehr, eine Warnung wurde aufgehoben.
Der Innenminister verwies darauf, dass die Polizei dennoch vorerst mit verstärkten Kräften vor Ort bleibt. «Nachdem alle Suchmassnahmen keine weiteren Hinweise auf eine Löwin erbracht haben, können wir verantworten, den Kräfte-Ansatz jetzt anzupassen», sagte Stübgen. «Wir bleiben aber vorerst mit einer verstärkten Polizeipräsenz vor Ort und sind für die Bürger jederzeit ansprechbar.»
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