International
Tschechien

Oppositionspartei ANO gewinnt Regionalwahlen in Tschechien

Oppositionspartei mit Milliardär Babis gewinnt Regionalwahlen in Tschechien

21.09.2024, 18:17
Mehr «International»

Die populistische Oppositionspartei ANO hat die trotz der Hochwasserkatastrophe im Osten des Landes abgehaltenen Regionalwahlen in Tschechien klar gewonnen. Nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der Stimmen wurde sie in 10 der 13 Regionalparlamente stärkste Kraft, wie die Statistikbehörde CSU bekanntgab.

Die ANO des Ex-Ministerpräsidenten und Milliardärs Andrej Babis kooperiert auf EU-Ebene in einem neuen Rechtsaussen-Bündnis mit der ungarischen Fidesz und der österreichischen FPÖ.

epa11395464 An elderly man listens as former Czech prime minister and ANO (Yes) opposition movement leader, Andrej Babis (R), speaks to the media after casting his vote for the European elections in P ...
Andrej Babis ist ein 70-jähriger Unternehmer und Politiker slowakischer Herkunft.Bild: keystone

Die Parteien der liberalkonservativen Koalition unter Regierungschef Petr Fiala hatten nur in Südböhmen, Südmähren und der Region Liberec Aussicht auf den ersten Platz. Mit dem vollständigen Ergebnis wurde erst in der Nacht auf Sonntag gerechnet. Die Wahlen galten als wichtiger Stimmungstest vor der Parlamentswahl im nächsten Jahr.

Widrige Bedingungen

Neu bestimmt wurden die Versammlungen in 13 Regionen mit Ausnahme der Hauptstadt Prag, die einen Sonderstatus hat. Die Regionen betreiben unter anderem Schulen, Krankenhäuser sowie Altersheime. Zudem wurden, wie alle zwei Jahre, in einem Drittel der Wahlbezirke die Abgeordneten im Senat neu bestimmt.

Die Auszählung dauerte noch an. In den meisten Fällen werden in einer Woche Stichwahlen erforderlich sein. Das Oberhaus des Parlaments kann unter anderem Verfassungsänderungen verhindern.

Wegen der Hochwasserkatastrophe im Osten des Landes fanden die Wahlen teils unter widrigen Bedingungen statt. Es zeichnete sich eine niedrige Beteiligung von nur rund einem Drittel der Wahlberechtigten ab.

Die Regierung hatte sich aus juristischen Gründen gegen eine Verschiebung entschieden. Der Oberbürgermeister der stark betroffenen Stadt Opava, Tomas Navratil, kritisierte die Entscheidung. «Den Menschen geht es psychisch wirklich schlecht – sie haben keine Lust, über Wahlen nachzudenken», sagte er.

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Isak Andic: Gründer von Modekonzern Mango bei Familienausflug in den Bergen gestorben

Der Gründer des weltweit erfolgreichen spanischen Modekonzerns Mango, der Milliardär Isak Andic, ist bei einem Wanderunfall ums Leben gekommen. Der 71-Jährige sei am Samstag verunglückt, teilte das Unternehmen mit.

Zur Story