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Anschlag in der Türkei – Polizei verhinderte zweite Explosion

Anschlag in der Türkei – Polizei verhinderte zweite Explosion

01.10.2023, 09:3801.10.2023, 17:36
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Innenministerium spricht von Bombenanschlag

In der türkischen Hauptstadt Ankara hat sich am Sonntagmorgen eine Explosion ereignet. Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X von einem «Bombenanschlag» in der Nähe des Ministeriums.

Das Innenministerium sprach von zwei «Terroristen», von denen sich einer vor einem Eingang zu dem Ministerium in die Luft gesprengt habe. Der zweite Beteiligte sei «neutralisiert» worden. Bei einem anschliessenden Schusswechsel seien zwei Polizisten leicht verletzt worden.

Hintergrund der Tat ist unklar

Der Hintergrund des Anschlags ist noch unklar. Er ereignet sich an einem symbolisch wichtigen Tag: Am frühen Nachmittag wollte das türkische Parlament die neue Legislaturperiode nach der Sommerpause eröffnen. Der Anschlag fand Berichten zufolge in unmittelbarer Nähe zum Parlamentsgebäude statt. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird zur Eröffnung erwartet.

Nachrichtensperre verhängt

Über die Identität der Angreifer war zunächst nichts bekannt. Über den genauen Hergang des Anschlags am Sonntag berichteten türkische Medien, die zwei Angreifer seien gegen 9.30 Uhr Ortszeit (8.30 Uhr MESZ) mit einem Renault Kangoo vor das Innenministerium gefahren.

Mit Gewehren bewaffnet hätten sie versucht, an Wachen vorbei in das Ministerium zu gelangen, seien damit aber gescheitert. Daraufhin habe sich einer der beiden in die Luft gesprengt. Die Staatsanwaltschaft verhängte am Morgen eine Nachrichtensperre zu dem Thema, wie das Justizminister bekanntgab.

Nicht der erste Anschlag

In der Türkei hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge gegeben. Im November 2022 explodierte auf der Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal eine Bombe, wobei sechs Menschen getötet wurden. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte die Attentäterin Verbindungen zur syrischen Kurdenmiliz YPG, die die türkische Regierung als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sieht. Die YPG bestritt, hinter dem Anschlag zu stecken. 2016 waren bei einem Selbstmordattentat der Terrormiliz Islamischer Staat im historischen Zentrum Istanbuls zwölf Deutsche getötet worden. (cst/sda/dpa)

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