Im Beisein von König Willem-Alexander verlasen Angehörige am nationalen Monument beim Amsterdamer Flughafen die Namen aller Opfer. Vertreter der Niederlande und Australiens bekräftigten, dass Russland für den Abschuss der Boeing zur Verantwortung gezogen werden müsse. 196 Opfer kamen aus den Niederlanden, 38 aus Australien. Vier Deutsche wurden getötet.
Am 17. Juli 2014 war die Boeing der Malaysia Airline auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über umkämpftem Gebiet in der Ostukraine von prorussischen Rebellen mit einer russischen Luftabwehrrakete abgeschossen worden. Nach den internationalen Ermittlungen war das Flugabwehrsystem vom Typ Buk von einer russischen Militärbasis über die Grenze in die Ostukraine gebracht und nach dem Abschuss zurücktransportiert worden. Es war noch die Anfangsphase der Kämpfe, die sich schliesslich zur Invasion Russlands in das Nachbarland Ukraine 2022 ausweiten sollten.
Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof versprach, dass der Kampf der betroffenen Länder für Gerechtigkeit unermüdlich fortgesetzt werde. «Wir haben Zeit, Geduld, Durchsetzungskraft.» Auch der Generalstaatsanwalt Australiens, Mark Dreyfus, bekräftigte, dass alles getan werde, um Russland zur Rechenschaft zu ziehen. «Es waren 298 unschuldige Menschen», sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Hinterbliebenen, Piet Ploeg. «Zehn Jahre lang müssen wir sie vermissen, zehn Jahre ein dauerhafter leerer Platz.»
Hunderte nahmen an der Gedenkfeier teil, darunter Angehörige der Opfer und Vertreter der am meisten betroffenen Länder Niederlande, Malaysia, Australien, Grossbritannien, Belgien und der Ukraine. Menschen legten Sonnenblumen nieder bei dem von 298 Bäumen umgebenen Monument. Trümmer der Maschine und menschliche Überreste waren damals in Sonnenblumenfelder gefallen. Fotos zeigen, wie auch im Absturzort Hrabowe Blumen niedergelegt wurden. Das Dorf im Gebiet Donezk ist russisch besetzt.
Auch die ukrainische Führung in Kiew erinnerte an die Tragödie.
«Die ganze Welt hat damals gesehen, wer den Krieg gegen die Ukraine begann», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj im sozialen Netzwerk X. Das russische Böse sei eine Bedrohung nicht nur für sein Land. Russland habe von Anfang an versucht, seine Beteiligung mit einer «Töte, lüge und leugne»-Strategie zu verschleiern, erklärte das Aussenministerium.
Zwei Russen und ein Ukrainer wurden 2022 in Abwesenheit von einem niederländischen Gericht wegen Mordes in 298 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Russland weist jegliche Verantwortung zurück und lehnt auch die Auslieferung der Männer ab. Moskau bleibt bei der Behauptung, von den Untersuchungen ausgeschlossen worden zu sein. «Erkenntnisse der russischen Seite wurden nicht zur Kenntnis genommen, wir haben an den Ermittlungen nicht teilgenommen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zum Jahrestag erneut.
Tatsächlich hat Moskau über die Jahre zahlreiche, auch widersprüchliche eigene Versionen des Abschusses in Umlauf gebracht und versucht, die Ermittlungen unter niederländischer Führung zu hintertreiben. (sda/dpa/con)
Wir glauben alles, was uns die Herren Lawrow und Putin erklären.....
Die, die das wirklich denken, sind nicht mehr zu retten, gibts bei uns als Politiker, Verleger etc im Hause SVP.