Um Punkt 6.45 Uhr stieg der demokratische Herausforderer Joe Biden als Erster auf die Bühne. In Wilmington DE, wo das Biden-Lager während der US-Wahl seine Zelte aufgeschlagen hat, gab sich Biden zuversichtlich: «Wir sind dabei, die Wahl zu gewinnen.» Trotz dem Rückschlag in Florida sei man in mehreren Schlüsselstaaten noch im Rennen.
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Der Demokrat rief seine Anhänger denn auch zur Geduld auf. Es könne womöglich noch dauern, bis ein Ergebnis im Rennen zwischen ihm und Amtsinhaber Donald Trump feststehen werde. «Es ist nicht vorbei, bevor nicht jede Stimme gezählt wurde», betonte Biden.
Noch während Bidens Rede meldete sich auch US-Präsident Trump nach längerem Schweigen zu Wort. Auf Twitter schreibt er, dass er mit grossem Vorsprung führe. Weiter behauptet der US-Präsident aber, dass die Gegner versuchen würden, «die Wahl zu stehlen». Stimmen, welche nach Schliessung der Wahllokale abgegeben würden, dürften nicht zählen, so der US-Präsident. In seinem ersten Tweet schrieb Trump fälschlicherweise «Poles» statt «Polls».
Den Schreibfehler, der auch bei den Kommentatoren auf CNN nicht unentdeckt blieb, korrigierte Trump schnell. Der zweite Tweet wurde jedoch von Twitter wegen irreführender Informationen mit einem Warnhinweis versehen: «Einige oder alle der Inhalte, die in diesem Tweet geteilt werden, sind umstritten und möglicherweise irreführend in Bezug auf die Beteiligung an einer Wahl oder einem anderen staatsbürgerlichen Prozess.»
Es war aber sicher nicht die letzte Wortmeldung des amtierenden Präsidenten. Auch Trump hat angekündigt, bald ein Statement abgeben zu wollen. Und auch er zeigt sich da siegessicher.
Trump sagte in den vergangenen Tagen immer wieder, er wolle am Ende des Wahltages ein Resultat haben. Die noch nicht ausgezählten Stimmen wurden jedoch nicht zu spät abgegeben, sondern einfach noch nicht ausgezählt. Vor allem in den umstrittenen Bundesstaaten Pennsylvania und Georgia müssen noch Hunderttausende Stimmen aus den Briefwahlen ausgezählt werden, welche tendenziell eher Biden helfen dürften. (meg/cma/mlu)
Er kam, sprach, aber siegte noch nicht: Joe Biden gibt sich noch nicht geschlagen. #ElectionNight @watson_news pic.twitter.com/Ex92Ra77t7
— Petar Marjanović (@petarmarj) November 4, 2020
Und zweitens muss man zur Kenntnis nehmen, dass der Durchschnitts-Amerikaner das eine Mal in vier Jahren, wo er Einfluss nehmen kann, offensichtlich stark opportunistisch wählt (habe ich mehr Geld pro Monat, ist der Präsident gut).