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«Transgender verbannen»: Trump bekräftigt erneut Anti-LGBTQ+-Politik

President-elect Donald Trump speaks at AmericaFest, Sunday, Dec. 22, 2024, in Phoenix. (AP Photo/Rick Scuteri)
Unter Donald Trump wird sich die Situation für LGBTQ+-Menschen mutmasslich verschlechtern. Bild: keystone

«Transgender verbannen»: Trump bekräftigt erneut Anti-LGBTQ+-Politik

Donald Trump lässt sich von Kritik bezüglich gesellschaftlicher Diskriminierung nicht beeindrucken und hat erneut angekündigt, «Transgender-Irrsinn» in den Vereinigten Staaten stoppen zu wollen.
23.12.2024, 06:1323.12.2024, 06:13
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Er werde Verordnungen unterschreiben, «um die sexuelle Verstümmelung von Kindern zu beenden» und um Transgender aus dem Militär, aus Grundschulen, Mittelschulen und Gymnasien zu verbannen, sagte der Republikaner beim «AmericaFest» in der Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona.

«Und wir werden Männer aus dem Frauensport heraushalten.»

Bereits im Wahlkampf hatte Trump bei Kundgebungen mit diesen Aussagen für besonders viel Jubel bei seinem Publikum gesorgt. Auf der Bühne machte er sich auch über transgeschlechtliche Menschen lustig. Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Trump sagte in Phoenix weiter:

«Unter der Trump-Regierung wird es die offizielle Politik der Regierung der Vereinigten Staaten sein, dass es nur zwei Geschlechter gibt, männlich und weiblich.»

Im Wahlkampf hatte er bereits angekündigt, an seinem ersten Tag im Amt ein geltendes Verbot von Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität in Schulen aufzuheben, das die Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden Anfang 2024 zum Schutz von Transgender-Schülern eingeführt hatte.

Elon Musks Tochter Jenna lebt als Transfrau

Auch Trumps enger Vertrauter Elon Musk hat in der hitzig geführten Diskriminierungs-Debatte in den USA immer wieder erkennen lassen, dass er den Schutz von Minderheiten für eine realitätsferne Verirrung elitärer linker Kreise hält. Der Tech-Milliardär wetterte unter anderem gegen die ärztliche Betreuung von Jugendlichen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.

Musks Tochter Vivian Jenna Wilson lebt eigenen Aussagen zufolge seit 2020 als Transfrau und kritisiert ihren Vater hart für dessen Aussagen gegen Geschlechtsanpassungen. Die Meinungsverschiedenheiten mit seiner Tochter werden in manchen US-Medien als mitentscheidender Grund dafür betrachtet, dass Musk inzwischen Positionen der amerikanischen Rechten vertritt. (sda/dpa)

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125 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kommentar*innen
23.12.2024 06:42registriert Juni 2018
Magnus Hirschfeld, Arzt mit jüdischer Abstammung, forschte in Berlin bereits um 1900 zu besagtem Thema und kam zum Schluss, dass es zwischen den binären Polen weitere Identitäten gibt. Diese Erkenntnis ist somit über 100 Jahre alt. Das wird auch Trumps Gepolter nicht wegwischen.

Beschämend, wie eine Minderheit wieder zum Sündenbock der Nation gemacht wird. Die Hetzjagd ist somit offenbar wieder eröffnet. Es graut mir sehr davor.

Passend zum Artikel: Hirschfelds Ergebnisse und sein Institut wurden von den Nazis (fast) gänzlich vernichtet. Er selbst lebte lange in Zürich und Ascona im Exil.
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rodolofo
23.12.2024 06:39registriert Februar 2016
Wovor haben diese "Echten Kerle" eigentlich Angst?
Dass sie mit ihrem Rollen-Modell aus den 50er-Jahren evolutorisch auf der Strecke bleiben?
Es gibt doch anscheinend immer noch mehr. als genug weibliche Pendants, die das Rollen-Modell aus den 50er-Jahren auch wahnsinnig toll finden!
Also könnte Mann doch locker bleiben und einen coolen Spruch von sich geben, wie in den Action-Filmen mit James Bond: "Der Schwule da geht immer mit meiner Frau zum shopen. Soll mir recht sein, denn dann muss ich nicht mit und kann zusammen mit meinen Kumpels Motorraäder fisieren, hohooo!"
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Die perfekte Welle
23.12.2024 08:04registriert August 2020
In einem Land wo die Genitalverstümmelung bei neugeborenen Knaben Tradition hat und massenhaft durchgeführt wird, gäbs tatsächlich viel Luft nach oben.
Dass Trump lieber gegen Transgender hetzt, statt die Beschneidung aus nicht-medizinischen Gründen zu verbannen war ja klar.
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    Ein teures Geburtstagsgeschenk: Das war Trumps Militärparade in Washington D.C.
    Am Geburtstag von US-Präsident Donald Trump hat eine grosse Militärparade in Washington D.C. stattgefunden. Die wichtigsten Punkte dazu liest du hier.

    Offiziell ist die Parade ein Festakt zum 250. Gründungsjubiläum des US-Heeres, der grössten und ältesten Teilstreitkraft des Landes. Doch für viele im Land wirkt die Inszenierung eher wie ein persönliches Geschenk für den Präsidenten – und wie eine politische Machtdemonstration à la Trump, nach innen wie nach aussen.

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