Aus Doku bekannte Amerikanerin wegen Mordes an ihren Kindern schuldig gesprochen
Eine aus der Netflix-Dokuserie «Die Verbrechen unserer Mutter» bekannte Amerikanerin ist wegen Mordes an ihren zwei jüngsten Kindern schuldig gesprochen worden. Ein Gericht sah es ausserdem als erwiesen an, dass die 49-Jährige an Planungen beteiligt war, die Ex-Frau ihres Mannes zu töten. Das berichteten US-Medien am Freitag übereinstimmend aus dem Gerichtssaal in der Stadt Boise im US-Bundesstaat Idaho. Laut Staatsanwaltschaft hielt sich das Paar zum Zeitpunkt der Tat im Jahr 2019 für gottgleiche Gestalten, deren Aufgabe es war, die Welt von «Zombie»-Geistern zu befreien, die unter anderem ihre Kinder bevölkerten.
Der Frau droht nun eine lebenslange Haftstrafe. Das Strafmass wird wie in den USA üblich, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt festgesetzt. Sie hatte in dem Verfahren auf nicht schuldig plädiert. Auch ihr Mann muss sich vor Gericht verantworten - und plädierte ebenfalls auf nicht schuldig. Bei der Urteilsverkündung zeigte die Frau den Schilderungen von anwesenden Reportern zufolge keine Emotionen. Wesentliche Teile des Prozesses drehten sich um die extremen religiösen Überzeugungen des Paares.
Mit dem Urteil gehen drei Jahre lange Ermittlungen zu Ende. Im Herbst 2019 hatte es eine grossangelegte Suche nach den beiden Kindern gegeben, nachdem die Grosseltern die Behörden darüber informiert hatten, seit mehr als einem Monat nichts mehr von ihnen gehört zu haben. Als die Polizei das Paar, in deren Haus aufsuchte, waren diese verreist – nach Hawaii, um dort zu heiraten. Die Leichen der Kinder wurden später auf dem Grundstück des Paares und einem Haustierfriedhof gefunden. Die vielen bizarren Details sind Gegenstand einer Dokuserie, die den Fall auch in der Schweiz bekannt gemacht hat. (sda/dpa)