Ein Urteil wie Donnerhall: Donald Trump ist wegen sexueller Nötigung verurteilt worden. Auch wenn die Geschworenenjury in New York den Vorwurf der Vergewaltigung als nicht erwiesen ansah, ist das Ergebnis für den 76-Jährigen niederschmetternd. Ein Ex-US-Präsident, der umgerechnet 4.56 Millionen Euro an eine Frau zahlen muss, weil er sich eines sexuellen Übergriffs schuldig gemacht hat, scheint sich ins gesellschaftliche Abseits manövriert zu haben. Oder?
In der Vergangenheit hat Trump kaum Schaden genommen, wenn er ins juristische oder gesellschaftliche Fadenkreuz geriet. Die US-Amerikaner wählten ihn 2016 beispielsweise trotz seines «Grab 'em by the pussy»-Fettnäpfchens zum Präsidenten. Zuletzt konnte er ausserdem einen Sieg verbuchen: Den Prozess gegen Stormy Daniels gewann Trump, zumindest in Teilen.
Und da wäre auch noch seine Frau Melania. Sie ist für Trumps Strahlkraft, für sein Image als erfolgreicher Ehe- und Geschäftsmann sehr bedeutend. Sie hält trotz seiner Verfehlungen stets zu ihm, scheint ihm den Rücken zu stärken. So auch jetzt.
In einem am 9. Mai veröffentlichten Interview des US-Senders Fox heisst es nun demonstrativ: Melania Trump unterstütze den Wiederwahlkampf ihres Mannes und freue sich darauf, während einer zweiten Amtszeit im Weissen Haus mit ihm zusammenzuarbeiten. Sie wolle die «Hoffnung für die Zukunft wiederherstellen und Amerika mit Liebe und Stärke führen», so Melania Trump.
In dem Interview drückt sie ihre Hoffnung aus, wieder First Lady zu werden. Wenn sie «das Privileg» hätte, im Jahr 2024 erneut an der Seite ihres Mannes tätig zu werden, plane sie Initiativen zu unterstützen, die sich auf das Wohlergehen und die Entwicklung von Kindern konzentrieren. «Mein Mann hat in seiner ersten Amtszeit enorme Erfolge erzielt und er kann uns wieder zu Grösse und Wohlstand führen», sagte die ehemalige First Lady weiter.
Von dem Gerichtsprozess gegen ihren Mann, geschweige denn von dem Urteil gegen ihn, ist in dem Gespräch nicht die Rede. Alles dreht sich um eine eventuelle, zweite Präsidentschaft Trumps. Dieser kündigte im November an, für 2024 wieder in den Wahlkampf zu ziehen.
Wie «Fox News» zum Hintergrund des Gesprächs mit Melania Trump erläutert, wurde dieses offenbar bereits am 6. Mai aufgezeichnet. Es habe im Anschluss an ein privates Mittagessen in Mar-a-Lago stattgefunden. Dort, in der Florida-Residenz der Trumps, halte sich die 53-Jährige hauptsächlich auf. Auch wenn sie seit ihres Auszugs aus dem Weissen Haus am 20. Januar 2021 mehr und mehr abgetaucht war, scheint sie weiter an ihrer «Be Best»-Initiative zu arbeiten.
«Seitdem ich Washington D.C. verlassen habe, ist mein Engagement für die Pflegegemeinschaft stärker geworden», sagt Melania in dem Interview über ihren Berufsalltag. Vor allem sozial benachteiligte Kinder werden dort gefördert und auf ihrem beruflichen und privaten Lebensweg unterstützt. Melania Trump ist selbst Mutter eines Sohnes: Barron Trump kam 2006 zur Welt, ist heute 17 Jahre alt. Donald Trump hingegen hatte bereits drei Kinder – Don, Ivanka und Eric – aus erster und Tiffany aus zweiter Ehe.
Verwendete Quellen:
Mit «uns» meint sie wohl primär den Trump-Clan. 🤦🏼