06.03.2023, 22:1006.03.2023, 22:10
Das Weisse Haus hat angesichts der jüngsten Vergiftungswelle im Iran eine «glaubwürdige und unabhängige Untersuchung» gefordert. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Montag. Die Vergiftung von Schulmädchen im Iran sei «unerhört». Wenn die Mädchen vergiftet würden, weil sie versuchten, eine Ausbildung zu erhalten, wäre dies «beschämend und inakzeptabel». «Frauen und Mädchen haben überall ein Grundrecht auf Bildung», sagte Jean-Pierre.
Die ersten Fälle der mysteriösen Vergiftungen wurden bereits im November gemeldet. Irans Regierung geht von gezielten Angriffen aus. Betroffen sind fast ausschliesslich Mädchenschulen. Landesweit wurden Schülerinnen in Krankenhäusern behandelt. Eltern und Angehörige sind empört und wütend, noch immer gibt es keine offizielle Erklärung. Sie werfen den Behörden Versagen vor und geben ihnen eine Mitschuld. Ärzte sprechen von Gasvergiftungen. (sda/dpa)
Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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