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Iran kritisiert US-Politik im Jemen und fordert Ende des Krieges

Der iranische Aussenminister Sarif gehört zu den Architekten des internationalen Atomabkommens mit dem Iran. (Archivbild)
Der iranische Aussenminister Sarif erhebt schwere Vorwürfe an die Adresse der USA.Bild: AP

Iran kritisiert US-Politik im Jemen und fordert Ende des Krieges

17.09.2019, 21:5417.09.2019, 21:55
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Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hat die US-Politik in Jemen scharf kritisiert und ein Ende des Krieges in dem Land gefordert. Die Amerikaner würden ihre Augen vor der Wahrheit verschliessen, wenn sie glaubten, dass die Jemeniten nach mehr als vier Jahren Kriegsverbrechen nicht zurückschlagen würden, so der iranische Chefdiplomat.

«Die USA sind nicht empört, wenn ihre Alliierten vier Jahre lang mit ihren Waffen und ihrer militärischen Hilfe gnadenlos Babys bombardieren, aber sie regen sich furchtbar auf, wenn die Opfer auf die einzig ihnen mögliche Weise reagieren - gegen die Ölraffinerien des Aggressors», twitterte Sarif am Dienstag.

Ausserdem sei es den Amerikanern laut Sarif wohl peinlich, dass die Waffenlieferungen in dreistelliger Milliardenhöhe an ihre Verbündeten nicht die jemenitischen Angriffe stoppen konnten. «Aber nun den Iran zu beschuldigen, wird auch nichts ändern. (...) Die einzige Lösung ist, diesen Krieg zu beenden», schrieb Sarif in einem zweiten Tweet.

Saudi-Arabien führt eine Allianz arabischer Staaten an, die im Jemen seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Die saudische Luftwaffe fliegt immer wieder Luftangriffe gegen die Huthis.

Vergangenen Samstag wurde eine saudische Öl-Anlage im Osten des Landes aus der Luft angegriffen und in Brand gesetzt. Saudi-Arabien musste nach eigenen Angaben deshalb einen Teil seiner Ölproduktion stoppen. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zu den Angriffen mindestens 1000 Kilometer von ihrem Herrschaftsgebiet entfernt. Die USA aber bezichtigen den Iran, hinter den Angriffen zu stecken. (sda/dpa)

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Drohnenangriff auf die grösste Ölraffinerie Saudi-Arabiens
Video: srf
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21 Kommentare
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Unfriedlicher_Tibeter
17.09.2019 22:21registriert September 2017
Ich dachte immer, dass sämtliche Drohneneinsätze im nahen Osten durch die USA und Israel koordiniert und überwacht werden.

Wie kann es dann sein, dass die vom Krieg zerütteten Yemeniten Drohnen besitzen und mit ihnen erfolgreiche Angriffe auf saudische Raffinerien ausüben können?

Die Verhältnisse der militärischen Lufthoheit waren doch bisher verkehrt. Schaut euch Sanaa doch mal an.

Meiner Meinung nach braucht die US-Wirtschaft dringender Krieg als der Iran.

Der Geruch von Bullshit aus dem Westen ist momentan überwältigend penetrant.
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Ueli der Knecht
17.09.2019 22:17registriert April 2017
"Ausserdem sei es den Amerikanern laut Sarif wohl peinlich, dass die Waffenlieferungen in dreistelliger Milliardenhöhe an ihre Verbündeten nicht die jemenitischen Angriffe stoppen konnten."

Das ist vermutlich das grösste Problem der Amerikaner. Nachdem Boeing bereits im zivilen Bereich die Glaubwürdigkeit verlor, verliert Boeing und die amerikanische Rüstungsindustrie nun auch im militärischen Bereich das Vertrauen.

Da investiert Saudi Arabien mehrere hundert Milliarden in amerikanische Waffen und Rüstungsgüter, und dann entpuppen die sich als vollkommen wirkungslos.

In der Tat: Peinlich.
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