Der Impeachment-Prozess ist noch immer in vollem Gange und derzeit ist noch unklar, ob weitere Zeugen aufgerufen werden. Die Demokraten wollen den ehemaligen Sicherheitsberater im Weissen Haus, John Bolton, vorladen. Er sorgte mit Enthüllungen zur Ukraine-Affäre in einem Buchmanuskript für Aufsehen. Trump habe US-Militärhilfe an Ermittlungen zu seinem politischen Rivalen Joe Biden geknüpft – Bolton bestätigt damit ein sogenanntes «quid pro quo». Das berichtet der «Stern».
Boltons Aussagen setzen den US-Präsidenten unter Druck und sein Nervenkostüm scheint zunehmend dünner zu werden: Weil sein Lieblings-Sender «FoxNews» einen Demokraten interviewte, der Trump im Gespräch stark kritisierte und «Fox News» das Interview tatsächlich ausstrahlte, attackierte Trump den Nachrichtensender auf Twitter.
«Wirklich erbärmlich, wie ‹FoxNews› versucht, politisch korrekt zu sein, indem es Demokraten wie Chris Van Hollen, den namenlosen Senator aus Maryland, über den Äther schickt. Er hat den Amtsenthebungs-Schwindel immer wieder hochgespielt.»
Really pathetic how @FoxNews is trying to be so politically correct by loading the airwaves with Democrats like Chris Van Hollen, the no name Senator from Maryland. He has been on forever playing up the Impeachment Hoax. Dems wouldn’t even give Fox their low ratings debates....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 28, 2020
«FoxNews» lud den demokratischen Senator in ihre Sendung «America's Newsroom» ein. Dort forderte Van Hollen die Vorladung von John Bolton. Ausserdem sagte der Demokrat, dass alle Senatoren, die tatsächlich an der Wahrheit interessiert seien, Boltons Zeugenaussage fordern sollten.
Doch Trump beliess es nicht bei einem Tweet, er legte nach: «... Also, was zur Hölle ist mit ‹FoxNews› passiert? Ich weiss es! Chris Wallace und andere sollten für die Fake-News-Sender CNN oder MSNBC arbeiten. Ihr werdet sehen, das wird der Anfang vom Ende für ‹Fox› sein, genau wie bei den anderen beiden, deren Einschaltquoten einbrechen. Social Media ist grossartig!»
Chris Wallace äusserte sich auch schon in der Vergangenheit Trump-kritisch.
.....So, what the hell has happened to @FoxNews. Only I know! Chris Wallace and others should be on Fake News CNN or MSDNC. How’s Shep Smith doing? Watch, this will be the beginning of the end for Fox, just like the other two which are dying in the ratings. Social Media is great!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 28, 2020
Chris Van Hollen wurde schliesslich auf Trumps Tweets aufmerksam und liess es sich nicht nehmen, ihm auf Twitter direkt zu antworten: «Bin froh, dass Sie eingeschaltet haben, Herr Präsident. Da ich nun Ihre Aufmerksamkeit habe, wie wäre es, wenn Sie in den Senat kommen und Ihre Seite der Geschichte unter Strafandrohung wegen Meineides vortragen würden?»
Glad you tuned in, Mr. President.
— Senator Chris Van Hollen (@ChrisVanHollen) January 28, 2020
Now that I have your attention, how about coming down to the Senate to share your side of the story under penalty of perjury? https://t.co/vPRFQwbJyX
Doch auch Van Hollen beliess es nicht bei einem Tweet, er postete wenig später sein Interview bei FoxNews und richtete folgende Frage an Trump: «Ich glaube, dass alle Amerikaner die Wahrheit verdienen, unabhängig von der politischen Partei oder dem Fernsehsender, den sie sich anschauen. Lassen Sie mich wissen, mit welchen Fakten aus meinem Fox-Interview Sie nicht einverstanden sind. Wollen Sie nicht die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit?»
Auch am Mittwochabend (Ortszeit) stand noch nicht fest, ob weitere Zeugen vorgeladen werden. Die Hoffnung der Demokraten ist folglich noch nicht gestorben.
I believe all Americans deserve the truth, regardless of political party or what cable network shows they watch.
— Senator Chris Van Hollen (@ChrisVanHollen) January 28, 2020
Let me know which facts you disagree with from my interview on Fox, @realDonaldTrump.
Don’t you want the whole truth and nothing but the truth? pic.twitter.com/V7LRG17092
Der Sender FoxNews berichtet normalerweise nicht Trump-kritisch, ganz im Gegenteil. Dass sie kritische Stimmen zulassen ist eher aussergewöhnlich und für Trump anscheinend jeweils Anlass zu Zorn: Als «FoxNews» im Juni 2019 von schlechten Umfragewerten für Trump berichtete, warf der US-Präsident dem Sender das Verbreiten von «Fake-News» vor.
(mim)
Pressefreiheit stürzen. Arbeitslager bauen um Andersdenke umzuerziehen, wer nicht folgt wird entsorgt.
Klingt hart? Genau so ein Mensch ist Trump. Wenn er könnte, würde er die Pressefreiheit sofort zum Fenster rausschmeissen. Wenn er könnte würde er alle Menschen die ihm nicht folgen wollen einfach wegsperren.
Alle Seine Verhaltenszüge deuten darauf hin, dass er eigentlich gerne ein Alleinherscher wäre. Nicht ein Diktator, eher sowas wie ein Kaiser. Grössenwahnsinn und so.