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USA verhängen wegen Nord Stream 2 weitere Sanktionen

USA verhängen wegen Nord Stream 2 weitere Sanktionen

23.11.2021, 05:13
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Die USA wollen wegen der umstrittenen deutsch-russischen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 weitere Sanktionen verhängen. Betroffen seien das mit der Pipeline befasste und mit Russland in Verbindung stehende Unternehmen Transadria und dessen Schiff «Merlin», teilte das Aussenministerium am Montag in Washington mit. Damit seien inzwischen acht Personen oder Einrichtungen sowie 17 Schiffe mit Sanktionen belegt.

epa08950109 Anthony J. Blinken testifies during his confirmation hearing to be Secretary of State before the US Senate Foreign Relations Committee at the US Capitol in Washington, DC, USA, on 19 Janua ...
Anthony Blinken verkündete die neuen Sanktionen.Bild: keystone

Aussenminister Antony Blinken betonte, die neuen Strafen stünden im Einklang mit dem Widerstand der US-Regierung gegen die Pipeline, die Gas unter Umgehung der Ukraine von Russland nach Deutschland bringen soll. Gleichzeitig werde man die Zusammenarbeit mit Deutschland und anderen Verbündeten fortsetzen, um die Gefahr der Pipeline für die Ukraine und östliche Nato-Staaten zu senken. Kritiker sehen in Nord Stream 2 vor allem ein geopolitisches Projekt Russlands.

Im jahrelangen Streit um das Projekt hatten die Bundesregierung und die Regierung von US-Präsident Joe Biden im Juli einen Durchbruch verkündet. Sie veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der der Ukraine Unterstützung zugesagt wurde. Die US-Regierung räumte zudem ein, dass sie die Pipeline nicht mehr wird verhindern können und sah daher zunächst von drastischeren Sanktionen ab – etwa gegen die in der Schweiz registrierte Betreibergesellschaft der Pipeline.

Die Ankündigung der jüngsten Sanktionen war Teil eines Berichts an den US-Kongress, zu dem die Regierung gesetzlich verpflichtet ist. Alle drei Monate muss sie dem Parlament einen Fortschrittsbericht zu ihren Bemühungen in Sachen Nord Stream 2 vorlegen.

Durch den fertigen 1230 Kilometer langen Doppelstrang von Russland durch die Ostsee nach Deutschland fliesst bislang aber noch kein Erdgas. In der vergangenen Woche setzte die Bundesnetzagentur ein nötiges Zertifizierungsverfahren vorerst aus. Der Betreiber Nord Stream 2 AG ist eine Tochterfirma des russischen Gaskonzerns Gazprom. (saw/sda/dpa)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kommissar Rizzo
23.11.2021 08:27registriert Mai 2021
Ich habe eher das Gefühl, die USA sehen ihre Felle davonschwimmen. Im Südchinesischen Meer geht die Position verloren, in Afrika war man wohl nie so richtig präsent und heute ist der Kontinent eher von China dominiert, in Afghanistan (und in Syrien) musste man sich mehr oder weniger schmachvoll davonstehlen und Russland scheint seine Ziele - wie auch China - ebenfalls konsequenter und erfolgreicher als auch schon durchzusetzen. Diese Sanktionen werden nichts bringen.
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El_Chorche
23.11.2021 08:06registriert März 2021
Russland will Gas verkaufen, die USA Flüssiggas aus Frackingförderung, der Rest ist blabla.

Wenn es dagegen um Vertragstreue geht, halte ich Russland für vertrauenswürdiger als die USA, auch wenn "Vertrauen" im Zusammenhang mit beiden Ländern mit Vorsicht zu gebrauchen ist.
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Bruno Meier (1)
23.11.2021 09:24registriert Juni 2018
Seit Gorbatschow die Öffnung Osteuropas ermöglicht hat, wird als Dank, auf Russland eingeschlagen. Zuerst wurde der Machtmensch und russische Präsident Jelzin gegen den Sowjet Präsideten Gorbatschow vom Westen unterstützt und hat erfolgreich die UdSSR zerschlagen. Im Glauben, so nun die Reste sich einverleiben zu können, ging der Westen auf Sammeltour. Leider blieb Russland bestehen und ein Machtfaktor. Die so gedemütigten Russen, wählten einen Präsidenten, welcher nicht immer nachgab, Stärke ausstrahlte und ihnen ihr Selbstbewusstsein zurück gab. Was den USA gar nicht passte. Kurzversion
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