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Trump-Umfeld zieht sich auf Militärbasen zurück

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US-Präsident Donald Trump (Mitte) und First Lady Melania Trump (rechts) verteilen Süssigkeiten am 30. Oktober 2025 an US-Sicherheitsberater Stephen Miller (2. von rechts) und seine Familie. Bild: keystone

Trump-Umfeld zieht sich auf Militärbasen zurück

31.10.2025, 22:2231.10.2025, 22:24

Führende Republikaner in den USA ziehen sich zunehmend aus einem privaten Wohnumfeld auf Militärbasen zurück. Das meldete das Magazin «The Atlantic».

Die Zeitschrift berichtete über einen Zwischenfall im Washingtoner Umland. «Eure Bemühungen, unsere Demokratie zu demontieren und unser Netz der sozialen Sicherheit zu zerstören, werden hier nicht toleriert», hiess dort eine Warnung auf Instagram.

United States Homeland Security Advisor Stephen Miller reacts on the sidelines of the ASEAN Summit in Kuala Lumpur, Malaysia, Sunday, Oct. 26, 2025. (AP Photo/Mark Schiefelbein)
Donald Trump,Anwar Ibr ...
Stephen Miller hat laut der «New York Times» mehr macht als je zuvor. Bild: keystone

Sie galt der Familie von Stephen Miller. Offiziell ist der Politikberater Vize-Stabschef im Weissen Haus. Inoffiziell gilt er als Architekt der Agenda von US-Präsident Donald Trump. «Er hat mehr Macht als je zuvor», titelte die «New York Times» über die Berufung des Migrations-Hardliners als Vize-Stabschef.

«Wir beobachten dich»

Doch zeigt die zunehmende Polarisierung in der US-Gesellschaft Folgen. Das Magazin «The Atlantic» berichtete jetzt über einen Vorfall in Millers nobler Wohngegend in Arlington. Seiner Frau Katie, Mutter dreier Kinder und früher ebenfalls im Weissen Haus beschäftigt, sei vor der Tür des Familienanwesens aufgelauert worden. Ein Unbekannter begrüsste sie mit den Worten: «Wir beobachten dich.»

Seit dem Mord an dem republikanischen Aktivisten Charlie Kirk fürchten viele in den USA eine Eskalation der politischen Gewalt. Stephen Miller selbst sagte bereits über politische Gegnern erklärt: "Wir werden nicht in Angst leben, aber ihr werdet im Exil leben, denn die Macht der Strafverfolgungsbehörden unter Präsident Trumps Führung wird genutzt, um euch aufzuspüren, euch euer Geld und eure Macht wegzunehmen und, falls ihr gegen das Gesetz verstossen habt, euch eure Freiheit zu rauben.“

Stephen Miller muss sich nun zurückziehen. Sicherheitshalber. Mit seiner Familie wich er auf einen Militärstützpunkt aus.

Nötiger Schutz oder Militarisierung der Gesellschaft?

Laut «The Atlantic» kein Einzelfall in Trumps Regierung. Heimatschutzministerin Kristi Noem gab ihre Wohnung in Washington auf, nachdem eine britische Zeitung Details über die Wohngegend veröffentlicht hatte. Auch sie lebt auf einem militärisch gesicherten Gelände. Ebenso wie Aussenminister Marco Rubio und Pentagon-Chef Pete Hegseth.

«The Atlantic» blickt kritisch auf den Umzug vieler Top-Leute aus Trumps Umfeld. «Diese Entwicklung trägt zur Verwischung der traditionellen Grenzen zwischen ziviler und militärischer Welt bei», rügt das Magazin.

«In einer gefestigten Demokratie sollte das Militär der Verteidigung des gesamten Landes dienen und nicht nur einer Partei.»
Politik-Professorin Adria Lawrence

Adria Lawrence, Politik-Professorin an der Johns-Hopkins-Universität, sagte der Zeitschrift: «In einer gefestigten Demokratie sollte das Militär der Verteidigung des gesamten Landes dienen und nicht nur einer Partei.»

Top-Beamte und Geheimnisträger leben ohnehin unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Auch Deutschland kennt das. Horst Herold, Chef des Bundeskriminalamtes, zog sich während der Hochphase der Terrorgruppe «Rote Armee Fraktion» (RAF) in eine Kaserne zurück. Dort blieb er auch nach dem Ende seiner Amtszeit 1981. «Ich bin der letzte Gefangene der RAF», so Herold.

Verwendete Quellen:

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cpt. Jeppesen
31.10.2025 22:34registriert Juni 2018
Zuerst das Volk aufhetzen um sich dann vom Militär schützen zu lassen. Die REPs könnten ja auch was gegen die grassierende Waffengewalt in den USA tun, aber dazu haben sie auch keinen Mumm. Somit müssen sie mit den Konsequenzen leben lernen.
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
31.10.2025 22:40registriert Juni 2016
Wenn man sich zunehmend vom Volk entfremdet und es Aushungert, hat man zwangsläufig irgendwann Angst vor dem Volk und versteckt sich auf Militärbasen hinter Stacheldraht und Gewehrläufen.
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Der Lette
31.10.2025 22:44registriert Juni 2024
Und Didier Burkhalter fuhr als Bundsüesrat mit dem Zug von Neuchatel nach Bern zur Arbeit. Das sind , oder waren, noch echte Volksvertreter.
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