Dank des Wortrate-Spiels «Wordle» ist in den USA eine 80-Jährige nach rund 20 Stunden aus der Gewalt eines Einbrechers befreit worden. Die Tochter der Frau wurde misstrauisch, als ihre Mutter ihr entgegen der Gewohnheit nicht ihr tägliches «Wordle»-Ergebnis schickte.
Die am anderen Ende des Landes an der Westküste lebende Tochter alarmierte schliesslich die Polizei. Diese konnte die in einem Vorort von Chicago lebende Denyse Holt befreien.
Für die 80-Jährige hatten die dramatischen Stunden in der Nacht zum Sonntag in ihrem Haus in Lincolnwood begonnen, wie US-Medien berichteten. Während sie schlief, drang ein nackter und mit einer Schere bewaffneter Mann in ihr Haus ein, blutig von den Scherben des Fensters, das er eingeschlagen hatte.
«Ich stand unter Schock», sagte Holt dem Fernsehsender CBS. Der Mann habe sie bedroht, ihr aber auch gesagt, dass er ihr nichts antun wolle. «Ich habe einfach nur versucht, zu überleben.»
Der 32-Jährige, der laut Polizei vermutlich unter psychischen Problemen leidet, zwang Holt sogar, angezogen mit ihm ein Bad zu nehmen, weil er fror. Dann sperrte er sie in einem Badezimmer im Keller ein. «Ich dachte, dass ich das nicht überlebe», sagte Holt. Sie versuchte, sich mit Bewegung und Dehnungen abzulenken.
Derweil begannen Verwandte sich am Sonntag Sorgen zu machen. Ihre in Seattle lebende Tochter sah, dass ihre Mutter Textbotschaften nicht las – und wartete vergeblich auf das tägliche «Wordle»-Ergebnis ihrer Mutter. «Ich habe meiner älteren Tochter am Morgen kein ‹Wordle› geschickt», sagte Holt zu CBS. «Das war für sie beunruhigend.»
Die Tochter alarmierte schliesslich die Polizei, die am Sonntagabend Holdts Haus überprüfte und dabei den Ernst der Lage erkannte. Der Einbrecher wurde von einem Sondereinsatzkommando überwältigt, Holdt wurde befreit. Nach Angaben von CBS befand sich die 80-Jährige 17 Stunden in der Gewalt des Einbrechers, die «Washington Post» sprach sogar von mehr als 20 Stunden. Dem 32-Jährigen werden unter anderem Einbruch mit einer gefährlichen Waffe und Entführung zur Last gelegt.
Das Online-Spiel «Wordle» hat in kurzer Zeit Millionen Fans gewonnen. Das Spiel besteht darin, jeden Tag ein Wort mit fünf Buchstaben in nur sechs Versuchen zu erraten. Ende Januar gab die «New York Times» bekannt, das von dem Ingenieur Josh Wardle entwickelte Spiel für einen Preis im «niedrigen siebenstelligen Bereich» gekauft zu haben. (sda/afp)
Ich würde eher sagen, es war die Tochter, welche in täglichem Kontakt mit ihr stand, sowie die Sondereinheit der Polizei.
Sicher dass das in Chicago und nicht in Florida passiert ist? 🤔