Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei einer Benefizveranstaltung der katholischen Kirche seine juristischen Probleme zum Thema gemacht. «Heutzutage ist es wirklich ein Vergnügen, irgendwo in New York ohne eine Vorladung zu erscheinen», sagte Trump bei seinem Auftritt vor führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien in der Ostküstenmetropole.
Der Republikaner verglich dabei seine Situation mit der des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams: «Die haben es auf mich abgesehen, Herr Bürgermeister», sagte Trump. «Sie sind eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was sie mir angetan haben, und Sie werden es überstehen.»
Adams werden unter anderem Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen. Trump wurde in New York wegen unrechtmässig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt, das Strafmass steht noch aus. Zudem sieht er sich weiteren Verfahren gegenüber, die er bisher aber erfolgreich hinauszögern konnte.
Der Rest von Trumps Rede glich einer typischen Wahlkampfveranstaltung, in der er – teils sehr persönlich und unter der Gürtellinie – seine politischen Gegner attackierte, von denen einige im Publikum sassen. Trumps demokratische Kontrahentin Kamala Harris war nicht persönlich anwesend, schickte jedoch eine Videobotschaft.
Beim jährlich stattfindenden «Alfred E. Smith Memorial Dinner» werden Millionenspenden für katholische Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt. In Wahljahren bietet die Veranstaltung den Präsidentschaftskandidaten beider Parteien traditionell die Gelegenheit, humorvolle Seitenhiebe auszutauschen. Die Zusammenkunft steht jedoch auch in der Kritik. Gegner betrachten sie als typisch für politisches Theater, bei dem ernste Konflikte ausgeblendet werden, während die gesellschaftliche Elite in exklusivem Rahmen scherzt. (dab/sda/dpa)