Diese 5 Dinge stachen bei Bidens «Rede seines Lebens» heraus
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag endete der Parteitag der Demokratischen Partei im Wisconsin-Center in Milwaukee, Wisconsin. Aufgrund der Corona-Situation wurde er an verschiedenen Orten in den USA durchgeführt – für die Zuschauer zuhause an den Bildschirmen war es vor allem eine Ansammlung diverser Videoeinspielungen. Traditionell war aber der Schluss mit der Rede des Präsidentschaftskandidaten – in diesem Fall von Joe Biden. Diese fünf Dinge sind aufgefallen.
Highlights von Bidens kämpferischer Rede gegen Trump
Wirkte Joe Biden tatterig?
Bidens Gegner bezeichnen ihn immer wieder als tatterigen alten Mann mit Orientierungsschwierigkeiten und Gedächtnisverlust. Doch war er Slow Joe? War er Sleepy Joe?
Nein. Biden wirkte wach, entschlossen und fokussiert. Dementsprechend euphorisch waren auch die Reaktionen seiner Anhänger:
Joe Biden has to make the speech of his life.
— Joe Cirincione (@Cirincione) August 21, 2020
And he did. Wow.#DemConvention #JoeBidenKamalaHarris2020
Didn't think he would actually pull off a great speech, but @JoeBiden pulled off a better than great speech. It was a SPECTULAR presidential address, perfect for the present day and times that we are all in. Well done! I'm proud to vote #2020DNC #JoeBidenKamalaHarris2020
— Christy Ferguson (@BeInspiredandU) August 21, 2020
@JoyAnnReid just nailed it. Joe is Joe. We love him just the way he is and he doesn't need to pretend to be anything else. Joe is just a true American through and through. @MSNBC @CNN #JoeBidenKamalaHarris2020 pic.twitter.com/4ciuFgj7BG
— GOP = AMERICAN ISIS (@IsisGop) August 21, 2020
Griff er Trump frontal an?
In Bidens Rede fiel der Name Trump nicht ein einziges Mal. Sein Widersacher wurde immer nur «der aktuelle Präsident» genannt – und der bekam sein Fett weg.
«Unser derzeitiger Präsident hat in seiner grundlegendsten Pflicht gegenüber der Nation versagt. Er hat uns nicht beschützt. Er hat Amerika nicht beschützt», sagte Biden. «Das ist unverzeihlich.» Als Präsident werde er den Amerikanern ein Versprechen geben: «Ich werde Amerika beschützen, ich werde uns gegen jede Attacke – sichtbar oder unsichtbar – verteidigen, immer, ohne Ausnahme, jedes Mal.»
Our president has failed in his most basic duty to this nation.
— Joe Biden (@JoeBiden) August 21, 2020
He failed to protect us.
He failed to protect America.
And that is unforgivable.
Neben Führungsschwäche warf Biden Trump vor, egozentrisch zu handeln, das Land zu spalten und sich nur für die Parteibasis und Millionäre einzusetzen.
Was waren Bidens zentrale Aussagen?
- Dass er bereits «am ersten Tag» seiner Amtszeit einen Plan zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorstellen will. Dafür benötige es eine landesweite Maskenpflicht. Biden nannte diese Massnahme «patriotisch» und «keine Schikane».
- Ohne die Eindämmung des Virus könne sich auch die Wirtschaft nicht wieder erholen. Das habe Trump immer noch nicht verstanden.
- Er wolle die Wirtschaft wieder ankurbeln und dabei Millionen neue Jobs schaffen.
- Die USA «werden und können» sich der «existenziellen Bedrohung» des Klimawandels stellen.
- Nötige Investitionen könnten finanziert werden, indem die von Trump durchgesetzten Steuersenkungen für Vermögende rückgängig gemacht werden.
- Den Gesundheitssektor und das Sozialversicherungssystem zu stärken.
- Biden will sich infolge des Tods des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai mit Nachdruck für das Ausmerzen des «systematischen Rassismus» in den USA einsetzen.
Wie reagierte Trump?
Trump liess nicht lange auf sich warten und reagierte in seiner gewohnten Form:
In 47 years, Joe did none of the things of which he now speaks. He will never change, just words!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 21, 2020
Was fiel sonst noch auf?
Joe Biden wirkte präsidial. Er sprach einfühlsam, für europäische Zuhörer bisweilen etwas zu pathetisch – aber genau so, wie man es sich von einem «richtigen amerikanischen Präsidenten» vorstellt. Ein Beispiel gefällig: «Amerika steht an einer Wegscheide: Eine Zeit wirklicher Gefahr, aber ausserordentlicher Möglichkeiten. Wir können den Weg wählen, wütender, weniger hoffnungsvoll und noch gespaltener zu werden. Ein Weg des Schattens und des Misstrauens. Oder wir können einen anderen Weg wählen und zusammen die Chance wahrnehmen, neu zu beginnen, zu einen. Ein Weg der Hoffnung und des Lichtes. Diese Wahl wird Leben verändern und Amerikas Zukunft für eine sehr lange Zeit bestimmen.»
Four years ago, I wept tears of fear and anger until I fell asleep.
— Dawn 🌅 (@DawnAriana) August 21, 2020
Listening to @JoeBiden brought tears to my eyes. Tears of hope and courage and strength. I’ve missed that presidential presence. #JoeBidenKamalaHarris2020
(tog/sda/dpa)