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Demokraten erhalten Trumps Steuererklärung zunächst nicht.

President Donald Trump arrives to speaks about energy and infrastructure at the International Union of Operating Engineers International Training and Education Center, Wednesday, April 10, 2019, in Cr ...
Rückt seine Steuererklärung nicht raus: US-Präsident Trump. Bild: AP/AP

Trump weigert sich weiter, den Demokraten seine Steuererklärung rauszugeben

11.04.2019, 05:2411.04.2019, 05:49
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Im Streit um die Veröffentlichung der Steuererklärungen von US-Präsident Donald Trump droht eine weitere Eskalation. Finanzminister Steven Mnuchin informierte am Mittwoch (Ortszeit) darüber, dass er eine Frist zur Übergabe der Erklärungen nicht einhalten könne.

Mnuchin stellte in seinem Schreiben den Finanz- und Steuerausschuss des Abgeordnetenhauses auch infrage, ob die Anforderung des demokratischen Ausschussvorsitzenden Richard Neal überhaupt rechtmässig sei. Man habe darüber Beratungen mit dem Justizministerium aufgenommen.

Treasury Secretary Steven Mnuchin testifies before a House Appropriations subcommittee hearing, Tuesday, April 9, 2019, on Capitol Hill in Washington. Mnuchin said Tuesday that his department intends  ...
Finanzminister Steven Mnuchin.Bild: AP/AP

Trump hat seine Steuererklärungen bisher nie veröffentlicht. Normalerweise machen Präsidentschaftskandidaten das schon während des Wahlkampfes. Die Demokraten im Abgeordnetenhaus hatten in der vergangenen Woche bei der im Finanzministerium angesiedelten Steuerbehörde IRS formell die Steuererklärungen von Trump und mehreren seiner Firmen für die Steuerjahre 2013 bis 2018 angefordert.

Ausreden vom Präsidenten?

Das Weisse Haus wies die Forderung bereits zurück. Trump machte am Mittwoch deutlich, dass er sich weiterhin weigere, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Er werde die Erklärungen nicht herausgeben, solange diese noch von den Finanzbehörden geprüft würden, sagte der republikanische Präsident.

«Er sagt das. Aber wie wir wissen, sagt der Präsident viele Sachen.»
Dan Kildee, demokratischer Kongressabgeordneter

Kritiker halten Trumps Argument für eine Ausrede. Es gibt kein Gesetz, das besagt, dass man Steuererklärungen nicht herausgeben darf, so lange sie überprüft werden. Der demokratische Kongressabgeordnete Dan Kildee hatte vergangene Woche im Sender CNN infrage gestellt, ob überhaupt eine Steuerprüfung laufe. «Er sagt das. Aber wie wir wissen, sagt der Präsident viele Sachen.»

Politische Motivation

Mnuchin wies die Forderung des Ausschussvorsitzenden nicht pauschal zurück und betonte, man respektiere die Aufsicht durch den Kongress. Als Minister müsse er aber sicherstellen, dass Steuerzahler geschützt und Gesetze eingehalten würden. Die rechtlichen Auswirkungen der Anforderung «könnten den Schutz aller Amerikaner gegen politisch motivierte Offenlegungen persönlicher Steuerinformationen beeinträchtigen, unabhängig davon, welche Partei an der Macht ist».

Ein Anwalt Trumps hatte das Finanzministerium vergangene Woche mit einem ähnlich Argument dazu aufgefordert, die Steuererklärungen seines Mandanten nicht herauszugeben. In einem von US-Medien veröffentlichten Schreiben des Anwalts hiess es, die Forderung der Demokraten sei rein politisch motiviert und erfülle keinen legislativen Zweck. Die Demokraten haben seit Januar eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus. Den Senat dominieren weiterhin Trumps Republikaner. (sda/dpa/afp)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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malu 64
11.04.2019 07:59registriert September 2014
Vielleicht zahlt der ehrenwerte Präsident gar keine Steuern. Vielleicht ist er gar nicht so vermögend wie er immer prahlt. Zudem wird er das Steuersystem bis an den Rand der Illegalität ausnützen. Wäre alles sauber gäbe es nichts zu verbergen.
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rodolofo
11.04.2019 07:59registriert Februar 2016
An seiner Stelle würde ich mich auch weigern...
Ein verzogener Schüler (Donald Trump) hat in seinem Schulranzen eine Steinschleuder versteckt (Steuererklärung).
Viele seiner Mitschüler haben beobachtet, wie der verzogene Bengel mit seiner Schleuder Steine auf mehrere Schulhaus-Fenster geschossen hat, die daraufhin zu Bruch gingen, worauf der Schulhaus-Abwart ausserordentlich wütend wurde und Aufklärung verlangte.
Die reichen Eltern des Schülers (Republikanische Partei) machten sofort ihren Einfluss geltend bei der Schulleitung und betonten das Recht ihres Kindes auf seine Privatsphäre.
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