Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington getötet worden. Es hat sich laut dem israelischen Botschafter in den USA um ein junges Paar gehandelt, das sich demnächst verloben wollte. Die beiden Opfer nahmen an einem Event einer jüdischen NGO im jüdischen Museum teil, das in direkter Nähe des Tatorts liegt. Der Täter hat sich laut Zeugenaussagen als Unterstützer Gazas zu erkennen gegeben.
Der mutmassliche Täter wurde Zeugen zufolge vor der Tat beim Museum gesehen. Die Tat selbst erfolgt ausserhalb. Der Mann hat den Aussagen zufolge eine Gruppe von vier Personen angesprochen und unmittelbar darauf das Feuer eröffnet. Die israelische Nachrichtenseite «Ynet» zitierte die Sprecherin der israelischen Botschaft in Washington mit der Aussage, dass die Botschaftsmitarbeiter «aus nächster Nähe erschossen wurden».
Trotz sofort eingeleiteten Rettungsmassnahmen starben die beiden Opfer noch vor Ort an ihren Verletzungen.
Eine Augenzeugin berichtete gegenüber CNN, der Täter habe sich danach zuerst als Zeuge vor Ort ausgegeben und zehn Minuten mit anderen Menschen auf die Polizei gewartet. Er sei ins Museum gerannt und die Sicherheitskräfte hätten ihm zuerst Wasser angeboten, weil er völlig aufgelöst gewesen sei. Die Sicherheitskräfte hätten gedacht, der Mann habe die Tat beobachtet.
Er wollte demzufolge, dass die Polizei alarmiert wird, so die Zeugin. Erst als diese zehn Minuten später eingetroffen sei, habe er sich als Täter zu erkennen gegeben. Dabei habe er gesagt:
Laut ersten Informationen heisst der Mann Elias Rodriguez, ist 30 Jahre alt und stammt aus Chicago. Er war bisher nicht polizeibekannt. Die Ermittelnden gehen davon aus, dass Rodriguez alleine gehandelt hat und keine weitere Bedrohung am Tatort besteht.
Die Nachrichtenseite «Jewish Insider» zitierte einen Augenzeugen, wonach der Schütze ein Tuch mit der Bezeichnung Kufiya getragen habe, das auch als Palästinensertuch bekannt ist.
Ob der mutmassliche Schütze die beiden kannte oder in welcher Verbindung er zu ihnen stehen könnte, ist unklar.
Israels Staatspräsident Izchak Herzog hat sich entsetzt über die Tötung zweier Mitarbeiter der Botschaft seines Landes in der US-Hauptstadt Washington gezeigt. «Ich bin erschüttert über die Szenen in Washington DC. Dies ist ein verabscheuungswürdiger Akt des Hasses, des Antisemitismus, der das Leben zweier junger Mitarbeiter der israelischen Botschaft gefordert hat», sagte Herzog in einer Stellungnahme. «Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinde in DC und in den gesamten USA», hiess es.
«Amerika und Israel werden in der Verteidigung unseres Volkes und unserer gemeinsamen Werte zusammenstehen. Terror und Hass werden uns nicht brechen», sagte Herzog weiter.
Israel will seine Vertretungen nun weltweit nach der Tat stärker sichern. Das ordnete Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros an. Der Regierungschef sei «erschüttert über den grausamen antisemitischen Mord» in der US-Hauptstadt. «Wir erleben den schrecklichen Preis, den Antisemitismus und grassierende Hetze gegen den Staat Israel fordern», sagte Netanjahu demnach. Sein Herz schmerze für die Familien der jungen Opfer.
Die Tat von Washington erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Dieser hatte im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Etwa 1.200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 Menschen nach Gaza entführt.
In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 53.300 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich unabhängig kaum überprüfen. Israel steht wegen des militärischen Vorgehens und der furchtbaren humanitären Lage in dem weitgehend verwüsteten Küstenstreifen international stark in der Kritik.
US-Präsident Donald Trump verurteilte die Tat auf seiner Plattform Truth Social. «Diese schrecklichen Morde in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, JETZT!», schrieb er. Hass und Radikalismus hätten keinen Platz in den USA.
Auch Aussenminister Marco Rubio schrieb in sozialen Medien von einem antisemitischen Hintergrund. US-Justizministerin Pam Bondi machte sich vor Ort ein Bild der Lage und sprach am späten Abend (Ortszeit) in einem Post von einem «schrecklichen Schusswaffenvorfall». (con)
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Seit wann denn?
DT ist doch mit einer der diese "Werte" treibt...
Mein Beileid gilt trotzdem den Opfern und Angehörigen dieser Tat.
Und solche Attentaten helfen den Palästinensern 0 im Gegenteil!