Der voraussichtliche republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, dass die USA bei Ermittlungen die Methode des Racial Profiling anwenden. Dabei stuft die Polizei Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Nationalität oder ethnischer Herkunft als verdächtig ein.
Die Praxis müsse in den USA ernsthaft erwogen werden, sagte Trump am Sonntag in einer Fernsehdebatte über den Anschlag auf einen Schwulenclub in Orlando. Bei dem Angriff auf den Nachtclub im Bundesstaat Florida durch den radikalen Islamisten Omar Mateen waren vor einer Woche 49 Menschen getötet worden.
Das sogenannte Racial Profiling ist eine Form der völkerrechtlich verbotenen Diskriminierung und wird dem institutionellen Rassismus zugeordnet. In den USA ist es verboten.
Der rechtspopulistische Immobilienmilliardär ist bekannt für seine antiislamischen Äusserungen. Zu seinen Forderungen zählt unter anderem die Überwachung von Moscheen. In der Sendung «Face the Nation» des Fernsehsenders CBS wurde er am Sonntag gefragt, ob das bedeute, dass er das Profiling von Muslimen befürworte. Daraufhin sagte er, die USA müssten «als Land» darüber nachdenken.
«Wir müssen uns mit dem Profiling auseinandersetzen, fügte Trump hinzu. »Wir müssen es uns ernsthaft anschauen.» Auch andere Länder nutzten diese Methode, sagte er.
Trump sorgt immer wieder mit polarisierenden Äusserungen über bestimmte Personengruppen für Aufsehen. Er forderte etwa einen generellen Einreisestopp für Muslime. Empörung löste er auch mit der Aussage aus, Mexiko schicke Vergewaltiger und Drogendealer über die Grenze in die USA. (sda/afp/reu)